NDR Info Nachrichten vom 18.10.2020:

Berlin: Streits zwischen Bürgern und der Polizei über die Einhaltung der Corona-Regeln eskalieren offenbar immer häufiger. Zwar gebe es nach wie vor eine hohe Akzeptanz für die Anordnungen, sagte der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei, Radek. Doch die Stimmung beginne, aggressiver zu werden. Wenn Polizisten die Maßnahmen durchsetzten, würden sie mitunter beleidigt, bespuckt und angehustet. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Wendt, bestätigte die Beobachtungen. Vor allem die Maskenpflicht und das Abstandsgebot sorgten immer wieder für Streit. Wendt begründete die Entwicklung mit unklaren Regelungen. Nach Ansicht von Radek sind dagegen viele Menschen die Regeln leid. Komme dann noch Alkohol hinzu, könne das zu Eskalationen beitragen.| 18.10.2020 12:00 Uhr

Dresden: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer fordert, dass die Bundeswehr die Gesundheitsämter im Kampf gegen das Coronavirus noch stärker unterstützt als bislang geplant. Man müsse damit rechnen, dass sich die Zahl der Neuinfektionen im Drei- oder Vier-Tages-Rhythmus verdoppele, sagte der CDU-Politiker der Bild am Sonntag. Das bringe die Gesundheitsämter bei der Kontakt-Nachverfolgung an ihre Grenzen. Kretschmer schlägt vor, dass auch Mitarbeiter aus den Landesministerien die Gesundheitsämter unterstützen. Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach sagte der Funke Mediengruppe, er rechne bei einer weiteren Ausbreitung des Virus mit lokalen Shutdowns in Deutschland. Jetzt werde es darauf ankommen, wie sich die Bevölkerung verhalte. Dies sei wichtiger als einzelne Corona-Maßnahmen.| 18.10.2020 12:00 Uhr

Frankfurt am Main: Bundespräsident Steinmeier hat die Corona-Pandemie als eine Nagelprobe für internationale Solidarität und Kooperation in Forschung und Politik bezeichnet. Nirgends zeige sich dies so deutlich wie bei der Frage nach einer gerechten Verteilung eines Impfstoffs, hieß es in Steinmeiers Rede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Die Auszeichnung ging in diesem Jahr an den indischen Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen Amartya Sen. Der Preisträger sei wie kein anderer verbunden ist mit der Idee der globalen Gerechtigkeit, so Steinmeier. Der Bundespräsident konnte wegen seiner Corona-Quarantäne die Rede nicht selbst halten; sie wurde von einem Schauspieler verlesen. Auch Sen konnte nicht persönlich zur Preisverleihung in die Frankfurter Paulskirche kommen; er war aus den USA zugeschaltet.| 18.10.2020 12:00 Uhr

Paris: In Frankreich werden heute nach der Ermordung eines Lehrers durch einen mutmaßlich islamistischen Täter zahlreiche Solidaritätskundgebungen erwartet. Die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" rief für den Nachmittag gemeinsam mit Lehrergewerkschaften und einer Anti-Rassismus-Organisation zu einer Veranstaltung in Paris auf. Auch in anderen Städten wie Marseille und Bordeaux wollen Menschen auf die Straße gehen. Bereits gestern hatten Hunderte des Opfers gedacht. Sie versammelten sich an der Schule des Pariser Vororts, wo der 47-Jährige gearbeitet hatte. Der Täter, ein 18-jähriger Tschetschene, hatte dem Lehrer auf dem Nachhauseweg aufgelauert und ihn mit einem Messer getötet. Die Polizei erschoss den Angreifer.| 18.10.2020 12:00 Uhr

Berlin: Das Interesse an rechtsextremen Sportgruppen in Deutschland wächst. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Insbesondere junge Rechtsextremisten interessierten sich zunehmend für gemeinsame sportliche Aktivitäten, teilte das Innenministerium mit. Neben Kampfsport seien auch Krafttraining und Bergsteigen in der Szene beliebt. Die Grünen fordern angesichts dieser Erkenntnisse eine politische Strategie, um eine Unterwanderung des Kampfsports durch Rechtsextreme zu stoppen. Es müsse klar sein, dass Neonazis diese Sportarten nicht als Selbstzweck betrieben, sagte die Grünen-Politikerin Lazar. Es werde für den Straßenkampf und letztlich für den Umsturz trainiert.| 18.10.2020 12:00 Uhr

Heute Nachmittag von Norden her Aufheiterungen und länger trocken, nach Süden hin wolkig, teils mit etwas Regen. Höchstwerte 8 bis 13 Grad. An den Küsten starke bis stürmische Böen. Morgen viele Wolken, an den Küsten etwas Regen möglich, gebietsweise aber auch etwas Sonne. Temperaturen 8 bis 13 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag nach Auflockerungen von Westen her aufkommender Regen, 10 bis 16 Grad.| 18.10.2020 12:00 Uhr