NDR Info Nachrichten vom 11.07.2020:

Gedenkveranstaltung in Srebrenica

Srebrenica: Mit einer Gedenkveranstaltung haben Politiker und Angehörige an die Opfer des Völkermords in der Stadt in Bosnien und Herzegowina vor 25 Jahren erinnert. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte in einer Videobotschaft, das Ausmaß der Tragödie sei schwer zu verstehen. Bundespräsident Steinmeier betonte, die Wunden in der Gesellschaft seien noch nicht verheilt. Dafür machte er auch eine Rhetorik verantwortlich, die das vermeintlich Trennende in den Vordergrund stelle. Steinmeier appellierte an alle, eine Zukunft des Miteinanders zu gestalten - frei von Hass und Gewalt. Die Vorsitzende des Opferverbandes Mütter von Srebrenica, Subacic, forderte auf der Gedenkfeier Gesetze, die die Leugnung des Völkermords in Bosnien unter Strafe stellen. In Srebrenica waren im Juli 1995 bosnisch-serbische Verbände einmarschiert und hatten innerhalb weniger Tage etwa 8.000 muslimische Jungen und Männer getötet.| 11.07.2020 16:45 Uhr

UN-Sicherheitsrat ringt um Syrien-Hilfe

New York: Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen geht das Ringen um ein Hilfsprogramm für Notleidende in Syrien weiter. Deutschland und Belgien wollen das Programm noch retten. Ein neues Papier der beiden Staaten soll möglicherweise noch am Wochenende zur Abstimmung gestellt werden. Außenminister Maas rief mit Blick auf die fortgesetzten Verhandlungen alle Mitglieder des Sicherheitsrates dazu auf, sich einem Kompromiss nicht länger zu versperren. Das sei man den Menschen in Syrien schuldig. Ein deutsch-belgischer Vorschlag war gestern am Veto Russlands und Chinas gescheitert. Das aktuelle Mandat für das grenzüberschreitende Hilfsprogramm lief in der vergangenen Nacht aus. Es hatte den Vereinten Nationen erlaubt, wichtige Güter auch über Grenzübergänge zu bringen, die nicht von dem syrischen Machthaber Assad kontrolliert werden.| 11.07.2020 16:45 Uhr

Athen will auf Hagia Sophia-Entscheidung reagieren

Athen: Griechenland hat die geplante Umwandlung des Museums der Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee verurteilt und mit Konsequenzen gedroht. Ein Regierungssprecher sagte, der türkische Präsident Erdogan habe einen historischen Fehler begangen. Auf diese Beleidigung der christlichen Welt müsse es eine entsprechende Antwort geben. Einzelheiten nannte er nicht. Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte gestern den Status der einstigen Kirche als Museum aberkannt. Kurz danach ordnete Erdogan an, die Hagia Sohia für das islamische Gebet zu öffnen.| 11.07.2020 16:45 Uhr

DFB-Chef Keller hofft auf volle Stadien

Frankfurt am Main: Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Keller, hofft über flächendeckende Coronatests auf die Rückkehr von Fans in die Stadien. Keller sagte dem SWR, das wäre nicht nur für den Sport, sondern für den Kulturbetrieb und die Wirtschaft wichtig. Derzeit arbeiten Vereine und Verbände an Hygiene- und Sicherheitskonzepten, um die Rückkehr von Zuschauern zu ermöglichen. Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin verteidigte seinen Plan, bereits am ersten Spieltag der kommenden Saison wieder in einem vollen Stadion anzutreten. Ein Sprecher sagte dem RBB, die Menschen flehten den Verein jeden Tag an, dafür zu sorgen, dass sie zurückkommen können. Dies soll mit Hilfe von Coronatests vor Ort möglich werden. Man wolle mit dem Vorstoß auch eine Vorreiterrolle einnehmen.| 11.07.2020 16:45 Uhr

Kurzwetter

Nachmittags oft freundlich; nur von der Nordsee her einzelne teils gewittrige Schauer möglich. Höchstwerte 17 bis 19 Grad.| 11.07.2020 16:45 Uhr