Zwischen Hamburg und Haiti
Sonntag, 24. Januar 2021, 09:34 bis
10:00 Uhr, NDR Info
Peru - Glaube und Hoffnung an der Küste der Inkas
Schilfschiffchen in Huanchaco - Hilfe durch die Brucha, die heilende Hexe - eine Prozession für den Herrn der Wunder in Lima
Ein Feature von Steffen Schneider
Der Pazifische Ozean hämmert ohne Pause gegen das Land und formt eine dramatische Küste. In den schroffen Klippen hängt Seenebel. Aber Regen fällt fast nie an der Costa - der Küste von Peru. Eine Wüste - 2.300 Kilometer lang. Uralte Kulturen siedelten hier. Die Chimu und die Moche. Später regierten die stolzen Inkas - das selbsternannte Königsvolk der Anden.
Im Norden Perus bauen Fischer Schiffe namens Seepferdchen
Im Städtchen Huanchaco, im Norden Perus, bauen sich die Fischer jeden Monat ein neues Boot: aus Pflanzenstengeln. Die Schiffchen aus Schilf heißen "Caballito de Totora" - Seepferdchen. Und schon die Moche fuhren damit hinaus aufs Meer. Carlos Segura Azola ist ein Nachfahre der Moche - ein Mochica - und baut wieder mal an einem "Seepferdchen". Aber eigentlich beschäftigt ihn etwas ganz anderes: Carlos hat Angst vor dem Meer - seitdem sein Vater bei der Arbeit ertrank. Der Fischer findet Hilfe bei einer "Brucha", einer Hexe, einer Heilerin.
600 Kilometer südwärts. Irgendwo im Labyrinth der zehn Millionen-Stadt Lima trotten hunderte Menschen einem gekreuzigten Jesus Christus hinterher. Eine Prozession für den "Herrn der Wunder" - den Señor de los milagros. Eine Blaskapelle spielt Kirchenlieder und Bruno Alvarado, ein Musikstudent, bläst in ein riesiges weißes Susaphon. Es ist schon seine 50. Prozession dieses Jahr... Glaube und Hoffnung an der Küste der Inkas!
