Die aktuelle politische Diskussion ist brisant: Da setzt der Grüne Wirtschaftsminister Habeck wieder auf Kohlestrom und erntet natürlich viel Kritik, von Seiten der Umweltverbände, aber auch aus eigenen Reihen. Doch die gedrosselten Gaslieferungen aus Russland setzen Deutschland zunehmend unter Druck: Die Regierung muss sich einem drohenden Energie-Notstand stellen und kluge Übergangslösungen auftun, denn nach wie vor will Habeck an dem im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Kohleausstieg bis zum Jahr 2030 festhalten. Wie aber könnten alternative Lösungen aussehen? Oder muss die fehlende Gas-Energie durch “dreckige Kohle“ ersetzt werden, um die zukunftsweisende, “grüne Windenergie“ überhaupt ausbauen zu können? Und welche Rolle spielt noch der Atomstrom?

Finanzielle Anreize für die Industrie. Und für die Verbraucher?

Derzeit sind – laut Wirtschaftsministerium – die deutschen Gasspeicher zu 57 % gefüllt, für die Jahreszeit ein relativ guter Stand. Dennoch mahnt Minister Habeck mit Blick auf den kommenden Winter zum Energie-Sparen. Für die Industrie hat die Ampel-Koalition sog. Anreize vorgeschlagen, d.h., Unternehmen sollen für eingesparte Energie Geld bekommen. Der Deutsche Industrieverband begrüßt die Idee, politisch sei sie aber noch unfertig: Wie gerecht kann eine solche "Belohnung" sein? Nach welchen Regeln werden Anreize verteilt? Schon ist von Wettbewerbsverzerrung und Ungleichbehandlung die Rede.

Welche Spartipps schützen langfristig vor steigenden Energiekosten?

Sowohl Verbraucherschützer als auch Linken-Politiker*innen kritisieren zudem, dass die Industrie für Ihre Sparbemühungen bezahlt werde, während Privatleute zur Kasse gebeten und mit zweifelhaften Spar-Tipps abgespeist würden. Gibt es gerechtere Ansätze? Wie können wir uns für den kommenden Winter rüsten? Sind die rasant gestiegenen Heizkosten und die hohe Inflation noch zu stemmen?  

Redezeit-Moderatorin Janine Albrecht begrüßt als Gäste:

Dr. Almut Kirchner, Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos AG, Leiterin Themenfeld Energie- und Klimaschutzpolitik

Sascha Beetz, Referent für Energie und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein

Timon Gremmels, stellvertretender klimaschutz- und energiepolitischer Sprecher der SPD Bundestagsfraktion