Das Feature

Adam & Ida (1-2/3)

Sonntag, 15. Januar 2023, 11:04 bis 12:00 Uhr, NDR Info

Zeichnung: Adam und Ida als Kleinkinder. Die beiden Zwillinge halten Händchen als Kinder. © NDR/Hoferichter & Jacobs GmbH
Zeichnung: Adam und Ida als Kleinkinder. Die beiden Zwillinge halten Händchen als Kinder.
Die lange Suche der Zwillinge.

Im ersten der drei Teile erinnern sich Adam und Ida an ihre Kindheit, in der Adam ins Konzentrationslager kam und Ida ein Weihnachtsgeschenk wurde. Und es geht um die Suche der Geschwister, die sich später kreuzen wird:

Familienfoto von Adam, Ida, Mutter und ihrer Schwester. Ida vermisst ihre ältere Schwester Genia. Von ihr fehlt bis heute jede Spur. © Ida Paluch
Familienfoto von Adam, Ida, Mutter und ihrer Schwester. Ida vermisst ihre ältere Schwester Genia. Von ihr fehlt bis heute jede Spur.

Die jüdischen Zwillinge Adam und Ida Paluch sind drei Jahre alt, als sie 1942 im jüdischen Ghetto der schlesischen Stadt Sosnowiec durch die Nazis voneinander getrennt werden. Ihre Mutter nimmt sich aus Verzweiflung das Leben. Adam kommt ins KZ Majdanek, Ida kann versteckt werden. Beide überleben den Holocaust und werden nach Kriegsende von polnischen Pflegefamilien aufgenommen. Adam heuert als junger Erwachsener bei der Marine an – mit dem Ziel, bei jüdischen Gemeinden in aller Welt mehr über seine Herkunft herauszufinden. Ohne Erinnerung an seine frühe Kindheit bleibt die Suche jedoch erfolglos. Ida indes kann sich an das Trauma von Sosnowiec gut erinnern.

Malerei: Ein Mädchen geht mit zwei kleineren Kindern an den Händen in eine dunkle Stadt. © Hoferichter & Jacobs GmbH
Nach dem Suizid der Mutter kümmert sich die älteste Schwester Genia um die beiden jüngeren Geschwister Adam und Ida.

Im zweiten der drei Teile haut Adam ab, als Ausreißer flieht er vor seiner Pflegefamilie. Ida trifft ihren Vater wieder: einen vom Krieg gezeichneten Mann, der versucht, das Mädchen an den jüdischen Glauben heranzuführen:

Eine Kinderfoto der Zwillinge Adam & Ida © Hoferichter & Jacobs GmbH
Ida glaubt fest daran, dass ihr Bruder noch lebt.

Ida lebt mittlerweile in Chicago, und sie gibt die Suche nach ihrem Zwillingsbruder Adam nie auf. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gibt es neue Hoffnung: Eines Tages meint Ida, ihren Bruder auf einem Zeitungsfoto zu erkennen – und nimmt Kontakt auf. Nach einem halben Jahrhundert der Suche fallen sich die beiden 1995 schließlich in die Arme. Adam lässt sein altes Leben in Polen mitsamt Frau und Kindern hinter sich, um zu seiner Schwester in die USA zu ziehen. Sein neuer Lebensabschnitt ist geprägt vom lang ersehnten Gefühl der Zugehörigkeit – aber auch von der Zerrissenheit zwischen der neuen und der alten Welt.

 

Adam & Ida

Adam & Ida. Die lange Suche der Zwillinge ist ein Feature von Tilman Müller und Jan Tenhaven.

Mit Hedi Kriegeskotte, Michael Wittenborn, Jonas Minthe und Maria Magdalena Wardzinska.
Technische Realisation: Philipp Neumann und Michael Woddow.
Regieassistenz: Viktoria Gur‘Eva.
Regie und Redaktion: Ulrike Toma.
Eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks 2022.

Den Film „Adam & Ida“ von Hoferichter & Jacobs gibt es in der ARD Mediathek.

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Adam und Ida Paluch. © NDR/Hoferichter & Jacobs GmbH

Adam & Ida

Die jüdischen Zwillinge Adam und Ida wurden 1943 von den Nazis getrennt. Erst nach 53 Jahren finden sie sich wieder. mehr

Adam & Ida im Erwachsenenalter © Hoferichter & Jacobs GmbH

Adam & Ida (3/3)

Es ist eine Erzählung von alten und neuen Wunden, die Krieg und Nationalsozialismus gerissen haben, ein Plädoyer gegen einen Schlussstrich unter dieses Kapitel deutscher Geschichte. mehr

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