Schnee und glatte Straßen im Norden: Weiter Vorsicht geboten
Nachdem kräftiger Schneefall am Freitag Sperrungen im Bahnverkehr und Dutzende Glätteunfälle im Norden zur Folge hatte, hat sich Lage am Sonnabend beruhigt. Am Wochenende ist aber weiter mit glatten Straßen und Behinderungen im Bahnverkehr zu rechnen.
Nach lang anhaltendem Schneefall war es am Freitag in großen Teilen Norddeutschlands zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr gekommen. Hamburg, Bremen, Kiel, Lübeck und Westerland waren zeitweise nicht erreichbar. Die Lage normalisierte sich am Samstagmorgen laut Deutscher Bahn wieder. Lediglich zwischen Norddeich Mole und Emden fielen aufgrund einer Oberleitungsstörung noch drei IC-Züge aus. Auch der S-Bahnverkehr in Hamburg lief ab dem Morgen wieder normal.
Auch Betrieb beim Metronom läuft wieder
Die Bahnen des Betreibers Metronom in Niedersachsen fahren ebenfalls wieder weitgehend nach Plan. Es kann aber noch zu einzelnen Verspätungen und eventuell auch zu Zugausfällen kommen. Auf der Internetseite des Unternehmens heißt es: "Bitte informieren Sie sich daher für jede Zugfahrt vorher in der elektronischen Fahrplanauskunft (Website oder App)." Zudem ist der Bahnhof Göttingen aufgrund einer Bombenentschärfung gesperrt. Der Halt entfällt.
Zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen
Auf den glatten Straßen im Norden kam es zu zahlreichen Unfällen - vor allem in Schleswig-Holstein. Die Hamburger Köhlbrandbrücke war am Freitagabend aufgrund des Schnees kurz gesperrt.
Winterwetter am Wochenende
Das Tief "Olaf" führt dazu, dass die Temperaturen im Norden auch am Wochenende frostig sind und der Schnee somit liegen bleibt. In der Nacht zu Sonntag werden bis zu minus zehn Grad erwartet. Am Sonntag soll es vorwiegend heiter bis wolkig werden. Dann gibt es nur noch vereinzelt Schnee- oder Schneeregenschauer bei maximal -1 bis 4 Grad. Allerdings ist weiter mit Glätte zu rechnen. Am Montag heitert es nach gebietsweise trübem Beginn vermehrt auf, in einigen Regionen sind auch längere sonnige Phasen möglich. Es bleibt meist trocken.
Appell: Nicht in den Harz fahren!
Der Landkreis Goslar, die Polizei und die drei Städte Braunlage, Goslar und Clausthal-Zellerfeld appellierten an die Bevölkerung, nicht in den Harz zu kommen. Die schon an den vergangenen Wochenenden vorgenommenen Corona- und Verkehrskontrollen würden fortgesetzt. Die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt, betonte: "Es ist nichts geöffnet, keine Gaststätte und keine Toilettenanlage." Gerade Familien mit kleinen Kindern sollten sich überlegen, in den Harz zu fahren, denn Möglichkeiten, sich aufzuwärmen oder irgendwo einzukehren, gebe es nicht.
DWD warnt vor Last auf Stromleitungen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt angesichts der Schneefälle vor Belastungen von Stromleitungen. Dabei gehe es um sogenannte Leiterseilschwingungen. Die Gefahr bestehe dort, wo die höchsten Schneemengen anfielen. Wenn der Schnee an den Leitungen haften bleibe, hingen diese wegen des zusätzlichen Gewichts durch, und starker Wind könne sie in Schwingungen versetzen. In der Vergangenheit hatte dies bereits zu massiven Stromausfällen geführt.
So viel Schnee wie seit Langem nicht mehr
Wie Meteorologe Alexander König sagte, gab es in Hamburg schon seit drei Jahren keine Schneehöhe von fünf Zentimetern mehr. In Hannover und Bremen sei dies bereits fünf Jahre her. Außerdem habe es in den meisten norddeutschen Regionen seit zehn Jahren keine Schneehöhen von 10 bis 15 Zentimetern gegeben. Hamburg war zuletzt 2010 über mehrere Wochen quasi im Schnee versunken - zum Leidwesen vieler Verkehrsteilnehmer.
Tipps für Autofahrer
Wer bei Eis und Schnee mit dem Auto unterwegs ist, muss seine Fahrweise den Witterungsverhältnissen anpassen. Außerdem sollten Winterreifen selbstverständlich sein. Bremswege können auf rutschigen Straßen deutlich länger werden als sonst. Daher gilt: unbedingt Abstand halten!
