Das Potsdamer Abraham Geiger Kolleg galt jahrelang als Leuchtturm des liberalen Judentums – und als Symbol einer „jüdischen Renaissance“ in Deutschland. Doch seit im Frühjahr bekannt wurde, dass es in dem Rabbinerseminar zu sexualisierten Belästigungen durch einen Dozenten kam, ist das Ansehen der theologischen Einrichtung schwer angeschlagen. Zumal es auch Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen den einflussreichen Rektor des Kollegs gibt. Nun wird heftig über Struktur und Qualität der Rabbinerausbildung debattiert – sowie über weitere Reformen im liberalen Judentum.