Napoleon im brennenden Moskau, Holzstich von 1875 © picture-alliance / akg-images

24. Juni 1812: Napoleon beginnt seinen Russland-Feldzug

Sendung: ZeitZeichen | 24.06.2012 | 19:05 Uhr | von Katzer,Herwig
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

20 Jahre lang feiert Napoleon einen Sieg nach dem anderen: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist der selbst ernannte Kaiser von Frankreich der mächtigste Herrscher Europas. Seit 1802 herrscht in Europa ein Frieden von seinen Gnaden, dem sich allein England widersetzt. Napoleon versucht, den Erzfeind mit einer Handelsblockade in die Knie zu zwingen. Diese Politik wird allerdings von Russland durchkreuzt, das seine Häfen für englische Schiffe öffnet. Das will sich Napoleon nicht bieten lassen. An der Spitze seiner 600.000 Mann starken Grande Armée überschreitet er am 24. Juni 1812 den polnisch-russischen Grenzfluss, die Memel. Der Krieg beginnt. Kurz vor Moskau kommt es zu einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte. In wenigen Stunden fallen auf beiden Seiten zusammen mehr als 60.000 Mann. Das Gemetzel bleibt ohne Sieger. Napoleons Hoffnung, der Zar werde nach dem Fall Moskaus verhandeln, erweist sich als Illusion. Frustriert gibt er am 19. Oktober 1812 den Befehl zum Rückzug - ohne Winterausrüstung und Proviant. Zehntausende kommen dabei ums Leben. Anfang Dezember 1812 flieht Napoleon mit einer Handvoll Getreuen nach Paris. Den Rest seiner Armee überlässt der Kaiser dem Schicksal.