Krieg in der Ukraine: Scholz nennt Putins NATO-Vorwürfe lächerlich
Bundeskanzler Scholz hat den Vorwurf des russischen Präsidenten Putin, die NATO habe imperiale Absichten, als lächerlich zurückgewiesen. Die NATO sei eine defensive Allianz und für niemanden eine Bedrohung, betonte der SPD-Politiker nach dem Gipfel des Militärbündnisses in Madrid. Es sei Putin, der Imperialismus zum Ziel seiner Politik gemacht habe. US-Präsident Biden betonte - wie zuvor Generalsekretär Stoltenberg -, dass sich die Ukraine so lange wie nötig auf die Unterstützung der NATO-Staaten verlassen könne. Biden stellte der Ukraine weitere Waffenlieferungen im Umfang von umgerechnet knapp 800 Millionen Euro in Aussicht.
Russlands Militär zieht sich von Schlangeninsel zurück
Russische Truppen ziehen sich nach eigenen Angaben angeblich freiwillig von der zuvor eroberten Schlangeninsel im Schwarzen Meer zurück. Damit wolle Russland zeigen, dass es den Export von Getreide und landwirtschaftlichen Produkten aus der Ukraine nicht behindere, teilte das Verteidigungsministerium heute mit. Zuvor hatte die Ukraine einen Angriff auf die Insel gemeldet.
Nach dem russischen Einmarsch Ende Februar war das Eiland unweit des Donaudeltas von der russischen Marine bereits am zweiten Kriegstag erobert worden. Die ukrainischen Streitkräfte haben seitdem mehrfach Attacken mit Kampfdrohnen und Flugzeugen geflogen und den Kreuzer "Moskwa" (Moskau) mit Raketen versenkt. Russland wird vorgeworfen, ukrainische Häfen zu blockieren und so den Export von Getreide zu behindern. In einigen Gegenden auf der Welt droht deshalb eine weitere Zuspitzung der Hungerkrise.