Junge Bundestags-Abgeordnete: "Es ist eine riesige Aufgabe"
Der neue Bundestag hat sich am Dienstag in seiner ersten Sitzung konstituiert. Zahlreiche neue Abgeordnete aus Norddeutschland stellen derzeit ihr Team zusammen und versuchen, sich im Berliner Politik-Zirkus zurechtzufinden. Unter ihnen sind Max Mordhorst (FDP) und Karoline Otte (Grüne).
Vier Wochen ist es her, dass Karoline Otte in den Bundestag gewählt wurde. Eine ganze Zeit hat sich das für die Grünen-Politikerin aus dem niedersächsischen Landkreis Northeim unwirklich angefühlt. "Ich glaube, der Moment, in dem ich es realisiert habe, war tatsächlich bei der ersten Fraktionssitzung im großen Plenarsaal - als wir uns in die Anwesenheitsliste eingetragen haben. Das war sehr, sehr bewegend."
Zum ersten Mal Chefin sein
Erst nach und nach ist der 25-Jährigen die große Verantwortung bewusst geworden - und auch was dahintersteckt, Bundestagsabgeordnete zu sein. "Es ist eine riesige Aufgabe - nicht nur, unser Büro zu verwalten. Es ist an sich schon eine gigantische Aufgabe, das auf die Reihe zu kriegen. Das erste Mal Chefin zu sein, ist auch eine ganz komische Erfahrung. Aber wir machen jetzt hier politische Arbeit und wir wollen politisch etwas bewegen."
"Es ist am Anfang ganz, ganz viel Profanes"
Auch für Mordhorst hat sich seit der Bundestagswahl Ende September viel verändert. Der 25-Jährige zieht für die FDP in den Bundestag ein. Das bedeutet auch, dass er oft zwischen seinem Wahlkreis Kiel und Berlin unterwegs ist. "Es ist am Anfang ganz, ganz viel Profanes. Und gleichzeitig hast du dieses 'Riesige': Wir bilden jetzt eine Regierung. Du bist Teil einer Bundestagsfraktion. Du bist in diesem Gebäude unter der Glaskuppel. Also einerseits das Profane, andererseits ganz verrückte, riesige Dinge."
Mobiles Arbeiten ist gefragt
Einer der ersten Termine: Die FDP entscheidet offiziell, Koalitionsverhandlungen mit den anderen Parteien aufzunehmen. Für Mordhorst geht es an diesem Tag gleich weiter, ein Workshop für neue Abgeordnete steht an. "Ich verbringe unglaublich viel Zeit im Auto und im Zug. An dieses mobile Arbeiten muss man sich noch gewöhnen. Und ich kann überhaupt nicht schlafen, wenn ich im Auto sitze oder im Zug. Das muss ich dringend ändern." Denn für ihn und die anderen Neuen im Bundestag ist klar: In der nächsten Zeit warten noch viele Termine und Herausforderungen.
