IG Metall und Airbus: Erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Die erste Verhandlungsrunde zwischen Airbus und der IG Metall über den seit Monaten umstrittenen Konzernumbaus ist am Mittwoch nach knapp vier Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
"In der nächsten Gesprächsrunde am 7. September sollen weitere Details zu möglichen Lösungen erörtert werden", teilte ein Airbus-Sprecher in Hamburg mit. Am Mittwoch verhandelten Gewerkschaft und Unternehmen über einen Sozialtarifvertrag für die Mitarbeitenden von Airbus und Aerotec. Es geht um knapp 13.000 Beschäftigte. Betroffen sind die Standorte von Airbus Operations in Hamburg, Bremen und Stade sowie bei Premium Aerotec in Nordenham, Varel und Augsburg. Im April hatte der französische Airbus-Chef Guillaume Faury angekündigt, dass Anfang 2022 Teile von Airbus Operations und ein Großteil von Premium Aerotec in einer neuen Tochter aufgehen sollen, die sich um die Montage etwa von großen Rumpfteilen kümmert. Eine weitere neue Einheit soll sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentrieren. Dafür strebt Airbus die Verbindung mit einem "starken, externen Partner" an.
IG Metall ist zu Warnstreiks bereit
Für Gewerkschaft und Betriebsrat sind die Pläne nicht akzeptabel. "Die Airbus-Geschäftsführung muss sich jetzt entscheiden: Entweder versucht sie, ihre Pläne um jeden Preis durchzusetzen oder sie gestaltet gemeinsam mit den Beschäftigten die Zukunft", sagte der IG-Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Daniel Friedrich der Deutschen Presse-Agentur. "Wir setzen auf eine Lösung am Verhandlungstisch, bereiten uns aber auch auf einen Konflikt mit Warnstreiks vor."
IG Metall will zwölf Jahre Laufzeit
Sollte es doch zu einem Stellenabbau kommen, verlangt die IG Metall eine Abfindung von drei Bruttogehältern je Jahr der Betriebszugehörigkeit, mindestens jedoch 25.000 Euro für jeden Beschäftigten. Desweiteren sollen eine Härtefallregelung sowie zweijährige Qualifizierungsmaßnahmen vereinbart werden. Da die Umbaupläne aus Sicht der Gewerkschafter langfristige Folgen haben dürften, verlangt sie eine Laufzeit von zwölf Jahren. Mit einer schnellen Einigung wird in Gewerkschaftskreisen nicht gerechnet.
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