Werden Corona-Regeln nach Ausschankverbot weiter verschärft?
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie gilt ab sofort in ganz Hamburg ein Verkaufsverbot für alkoholische Getränke, die zum unmittelbaren Verzehr bestimmt sind. Und es könnte weitere Verschärfungen der Corona-Regeln geben.
Andere Bundesländer sind bereits vorgeprescht, etwa Sachsen mit der Schließung vieler Geschäfte und von Schulen und Kitas ab Montag. Droht so etwas auch in Hamburg? Darüber will der Senat in den kommenden Tagen entscheiden. Die nächsten 48 oder 72 Stunden seien entscheidend, heißt es hinter vorgehaltener Hand im Rathaus.
Wird die Weihnachts-Regel eingeschmolzen?
Bei der Senatssitzung am Dienstag sind bereits erste Möglichkeiten diskutiert worden, wie die Regeln in Hamburg wieder verschärft werden könnten. Auf der Kippe steht etwa die Regelung, dass sich in Hamburg über Weihnachten und Silvester zehn Menschen aus bis zu vier Haushalten treffen können. Nun könnte damit bereits am Tag nach Weihnachten Schluss sein.
Senat will spätestens Dienstag entscheiden
Es könnte aber noch wesentlich schärfere Regeln geben, wenn sich Bund und Länder darauf verständigen. Möglicherweise treffen sich schon am Donnerstag die Ministerpräsidenten der Länder erneut. Wenn es in dieser Woche einen Sondergipfel gibt, gehen viele im Senat davon aus, dass dann auch der nächste schärfere Lockdown kommt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte unterdessen weitreichende Schließungen in Deutschland nach Weihnachten. In einer Phase bis zum 10. Januar sollten Geschäfte geschlossen werden, sagte sie am Mittwoch im Bundestag. Es sollten auch die Ferien verlängert oder auf Digitalunterricht umgestellt werden. Der Hamburger Senat will spätestens Anfang kommender Woche endgültig über neue Corona-Regeln entscheiden.
Neues Ausschankverbot gilt zu jeder Tageszeit
Am Dienstag wurde bereits kurzfristig eine Verschärfung beschlossen, die seit Mittwoch gilt: Der Verkauf und der Abgabe aller alkoholischen Getränke, die zum unmittelbaren Verzehr bestimmt sind, ist jetzt untersagt - insbesondere gilt das für Gläser, Becher oder Einweggetränkebehältnissen - und zwar zu jeder Tageszeit. Nicht betroffen sind geschlossene Getränkeflaschen oder -dosen.
Zunächst galten Verbote nur in einzelnen Teilen der Stadt
Zunächst hatte es ein Ausschank-Verbot für Glühwein & Co. ab nachmittags nur auf belebten Plätzen in den Bezirken Hamburg-Nord und Altona gegeben, weil sich viele Menschen nicht an die derzeit geltenden Abstandsregeln gehalten hatten. "Der Gesundheitsschutz hat oberste Priorität. Und wenn Menschen - verständlicherweise gerade wenn es kälter wird - bei einem Heißgetränk klönend zusammenstehen, dann widerspricht das leider all dem, was jetzt erforderlich ist", sagte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen.
Viele Hamburger Bar- und Restaurantbesitzer haben in den vergangenen Tagen in den Glühweinverkauf investiert, wie Niklaus Kaiser von Rosenburg vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sagte. Während des Teil-Lockdowns hätten sich die Gastronomen so etwas dazuverdienen können. "Dass sie jetzt auf dem gekauften Glühwein sitzen bleiben, verschärft die existenzbedrohende Lage Hamburger Gastronomen weiter", meinte Kaiser von Rosenburg.
