Reaktionen auf Alkohol-Verkaufsverbot in Hamburg
Erstmals gibt es in Hamburg nach zahlreichen Lockerungen wieder eine Einschränkung in der Corona-Pandemie: Ab Freitag verbieten die Bezirke in einzelnen Vierteln von abends bis morgens den Verkauf von Alkohol auf der Straße. Die Reaktionen reichen von "zu spät" bis zu "falsch und übertrieben".
CDU: Alkoholsverkaufsverbot zu spät
Die CDU-Fraktion habe bereits vor Wochen gefordert, dort wo besonders stark gecornert wird, ab 20 Uhr keinen Alkohol mehr nach draußen zu verkaufen und dies auch konsequent durchzusetzen. Das sagte der innenpolitische Sprecher der CDU, Dennis Gladiator.
Gastronomie fordert Freiflächen
Die Wirtinnen und Wirte des sogenannten Hamburger Barkombinats kritisierten: Hätte die Stadt bereits Ende Mai am langen Himmelfahrtswochenende die Corona-Auflagen rigoros durchgesetzt, wäre ein Verbot jetzt überflüssig. Gleichzeitig fordert die Initiative vom Senat, zusammen mit Club- und Barbetreibern, neben Verboten auch Alternativen zu schaffen. Zum Beispiel auf großen Freiflächen wie dem Heiligengeistfeld, wo sich Hamburgerinnen und Hamburger zum Feiern Corona-konform treffen könnten.
AfD sieht Freiheiten leichtfertig eingeschränkt
Hamburgs AfD wirft dem Senat vor "viel zu leichtfertig Freiheiten von Bürgern und Geschäftsinhabern einzuschränken". Sie hält das Alkoholverkaufsverbot, angesichts der insgesamt noch geringen Zahl an Neuinfektionen für übertrieben.
Kioske, Supermärkte und Tankstellen betroffen
Am Dienstag hatte der Senat die rechtlichen Voraussetzungen zur Einschränkung des Alkoholverkaufs in den Ausgehvierteln der Stadt beschlossen. Ab dem kommenden Wochenende können die Bezirksämter quartiersweite Alkohol-Verkaufsverbote auf St. Pauli, im Schanzenviertel und in Ottensen aussprechen. Die Regelung soll zunächst am kommenden Wochenende gelten - und zwar Freitag, Sonnabend und Sonntag jeweils zwischen 20 und 6 Uhr. Betroffen sind Kioske, Supermärkte, Tankstellen und der Außerhaus-Verkauf von Alkohol durch Bars oder Lokale.
