Eingang des Museums für Hamburgische Geschichte © SHMH, Sinje Hasheider

Hamburger Museum sammelt Corona-Erinnerungsstücke

Stand: 17.06.2022 14:57 Uhr

Damit Corona langfristig nicht in Vergessenheit gerät, sammelt das Museum für Hamburgische Geschichte seit zwei Jahren Pandemie-Erinnerungen. Egal ob Schilder aus dem Impfzentrum oder importiertes Klopapier - die Entwicklung der Pandemie könnte so später mal erzählt werden.

Neben selbstgebauten Abstandshaltern, ersten handgenähten Masken und Anti-Terror-Plänen für das Impfzentrum ist auch die erste in Hamburg verabreichte Impfampulle Teil der Sammlung - die hat die Hamburger Sozialbehörde beigesteuert. Als studierte Historikerin war Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) mit ihrer Behörde sofort mit an Bord und von der Idee begeistert. "Wir haben immer mal geguckt, was sind tolle Dinge, anhand derer man Corona-Geschichten erzählen könnte?", sagt Leonhard. Vielleicht könnten diese Dinge mal dazu dienen, Menschen, die nicht dabei waren, die Pandemie zu veranschaulichen und zu zeigen, was zu der Zeit in der Stadt los gewesen sei.

Exponate erzählen Geschichte der Corona-Pandemie

Sönke Knopp vom Museum hat zu Beginn der Pandemie sofort erkannt: Wir leben in historischen Zeiten. Also fing er an, Corona-Artefakte zu sammeln noch während sie entstanden sind. Und er holte sich dazu viele Helferinnen und Helfer ins Boot. Alle Austellungsstücke erzählen kleine Pandemie-Geschichten - rund um Regeln und Beschränkungen, aber auch kreativen Ideen und rührenden Schicksalen aus Kultur, Wirtschaft und Politik. Mit Aufklebern wurde vor dem Abbau des Impfzentrums in den Messehallen alles markiert, was ins Museum sollte.

Ungewöhnliche Corona-Artefakte aus Hamburg

Aber auch skurrile Artefakte sind dabei, wie beispielsweise ein altes rostiges Schloss. Es gehörte zum Elbschloss-Keller und erzählt eine ganz typische Hamburger Pandemie-Geschichte: Die Kult-Kneipe brauchte für den Lockdown ein neues Schloss, nachdem sie zuvor 70 Jahre lang durchgehend geöffnet hatte und das alte Schloss, weil es nie gebraucht wurde, sich nicht mehr schließen ließ.

Erinnerungsstücke wandern in die Dauerausstellung des Museums

Nach Wegfall fast sämtlicher Einschränkungen werden aktuell nicht mehr viele Gegenstände gesammelt. Stattdessen wird die Sammlung langsam sortiert und kuratiert. Teile davon sollen künftig in eine Dauerausstellung des Museums wandern, die gerade geplant und in etwa zwei Jahren zu sehen sein wird - nach einem Umbau des Museums.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 17.06.2022 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Museen

Ausstellungen

Coronavirus

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Karl Lagerfeld im Jahr 2013 in Paris nach der Vorstellung einer neuen Kollektion für Chanel. © Christophe Ena/AP/dpa

Beschlossen: Hamburg bekommt eine Karl-Lagerfeld-Promenade

Ein Fußweg am Alsterfleet soll an den 2019 verstorbenen Modeschöpfer erinnern. Auch andere Straßen und Plätze werden neu benannt. mehr