HHLA-Chefin: Verzögerungen im Hafen noch bis Jahresende
Seit mehr als einem Jahr leidet der Hamburger Hafen darunter, dass Schiffe in Folge der Corona-Pandemie zu spät kommen. Das Problem wird noch einige Monate bleiben, meint Angela Titzrath, Chefin des größten Hafenbetreibers HHLA.
Einer der wichtigsten Häfen in China steht still. Im Hafen von Ningbo wurde ein Corona-Fall entdeckt, die Behörden haben daraufhin die gesamte Anlage geschlossen. Nicht das erste Mal, dass so globale Lieferketten durcheinander gebracht werden, sagte Titzrath am Dienstagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten.
Seit Jahresbeginn kaum ein Schiff pünktlich
Die Schockwellen ziehen sich um den gesamten Globus: Vor Los Angeles warten bereits rund 100 Großcontainerschiffe darauf, dass sie abgefertigt werden können. Auch in Hamburg ist seit Jahresbeginn fast kein einziges Schiff pünktlich. Bis der weltweite Containertransport wieder reibungslos läuft, dauere es mindestens noch bis Jahresende, so Titzraths Prognose.
Norddeutsche Hafenallianz: Rückenwind von Kühne
Bis dahin will die HHLA-Chefin auch Klarheit haben, ob sie mit den bisherigen Konkurrenten Eurokai und BLG aus Hamburg und Bremen eine Hafenallianz schmieden kann. Das Ziel: Die deutschen Nordseehäfen sollen zusammenarbeiten. Dafür gibt es auch Rückenwind vom Hamburger Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne. Der bietet auch an, sich finanziell an einem neuen Unternehmen zu beteiligen. Kühne ist bereits Großaktionär bei Deutschlands größter Reederei Hapag-Lloyd.
