Uni trotz Corona: Massenprüfung in den Messehallen
Bis heute sind in Hamburg die Universität und Fachhochschulen geschlossen. Es wird nach Möglichkeit digital unterrichtet - und das bei mehr als 110.000 Studenten und Studentinnen. In diesen Wochen laufen für viele die Prüfungen. An der Universität Hamburg ist es die wohl außergewöhnlichste Prüfungssituation die es je gab: Bis Mitte August finden die Prüfungen in den Messehallen statt. Damit alles gut läuft, hat die Uni-Leitung extra einen kleinen Film erstellt - mit Anweisungen für die Studierenden. In den Hallen laufen in diesen Wochen 90 Klausuren mit etwa 22.000 angemeldeten Studierenden.
Leere Hörsäle, digitale Lehre
Ein Corona-Semester mit leeren Hörsälen und digitaler Lehre liegt hinter den Studentinnen und Studenten. Der 22-jährige Flemming Kühl studiert Sport und Erziehungswissenschaften. Er findet, die digitalen Vorlesungen und Seminare hätten ganz gut funktioniert. "Aber es fehlte natürlich total der Austausch mit anderen Studenten." Andere Studierende sagen, es habe viel mit Eigendisziplin zu tun gehabt.
Soziales Leben an der Uni fehlt

Georg Spies vom Allgemeinen Studierendenausschuss (ASTA) der Technischen Universität erklärt: "Insgesamt würde ich die Situation noch immer nicht als gut ansehen. Das ganze soziale Leben an der Uni ist tot. Das gemeinsame Lernen findet kaum statt, weil man sich nicht real treffen kann." Theater und Kinos öffnen, das Gleiche wünschen sich Studierende auch für die Unis.
Lehrende fordern Rückkehr zur Präsenz-Lehre
Das sehen auch viele Dozenten so. In einem offenen Brief fordern knapp 6.000 Lehrende aus ganz Deutschland eine Rückkehr zur Präsenz-Lehre. "Der Austausch unter den Studierenden und mit dem Lehrpersonal fehlt", sagt Uni-Vizepräsidentin Susanne Rupp. Auch informelle Gespräche würden eher auf dem Campus als im digitalen Raum stattfinden.
Freiräume im kommenden Wintersemester
Die Staatsbibliothek hat immerhin am Mittwochnachmittag wieder geöffnet. Zum kommenden Semester könnte es eine schrittweise Rückkehr zur Normalität geben. Zum Wintersemester habe die Uni Freiräume, sagt Rupp. "Wir werden auch die anderen Hörsäle nutzen. Aber es passen eben nicht mehr 1.000 oder 500 rein, sondern sehr viel weniger. Und das verteilen wir gerade."
