Corona-Impfung: Großes Interesse in Hamburger Pflegeheimen
Sonntag in einer Woche könnte es losgehen mit den Corona-Impfungen - vorher sind aber in Hamburg noch viele Fragen offen. Das Interesse der Pflegeheime ist groß, ihre Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Beschäftigten noch in diesem Jahr impfen zu lassen.
25 bis 30 Hamburger Pflegeheime haben sich nach Informationen von NDR 90,3 schon bei der Sozial- und Gesundheitsbehörde gemeldet - sie wollen beim Impfstart dabei sein. In welchen Heimen dann aber tatsächlich am 27. Dezember geimpft werden könnte, wenn die Europäische Arzneimittelbehörde den Impfstoff am Montag freigibt, ist noch offen - denn zumindest in den ersten Tagen ist das Präparat knapp.
Zustimmungen müssen eingeholt werden
Bis dahin müssen die Pflegeheime und die Behörde noch eine Menge Hausaufgaben erledigen. Die Heime müssen ihre Bewohnerinnen und Bewohner informieren und brauchen von ihnen eine schriftliche Zustimmung. Bei Demenzkranken müssen das die Angehörigen oder gesetzlichen Betreuer übernehmen.
Auch Logistik noch unklar
Die Aufklärung und das Impfen selbst sollen wahrscheinlich die Ärztinnen und Ärzte übernehmen, die bereits für das Pflegeheim arbeiten. Unklar ist aber wohl noch, wer den Impfstoff vor Ort für die Injektion vorbereitet. Und die Sozialbehörde muss organisieren, wer die Logistik übernimmt - also zum Beispiel den Transport des Impfstoffes vom Geheimlager in die Einrichtung. Geplant ist offenbar eine "Leitstelle mobiles Impfen", für die das Rote Kreuz im Gespräch ist.
Außerdem steht bereits ärztliches Personal bereit, das sowohl im zentralen Impfzentrum in den Messehallen als auch in den Pflegeheimen arbeiten könnte. Die Hoffnung bei allen Beteiligten: Endlich die besonders betroffenen alten und kranken Menschen schnell zu schützen.
Fast 600 Infizierte in Pflegeheimen
In Hamburger Pflegeheimen sind gerade mehr als 580 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert - das ist der höchste Stand seit Mitte November, teilte die Sozialbehörde mit.
