Corona-Hilfen: Einige Hamburger Unternehmen warten noch
In Hamburg warten noch immer Unternehmen auf versprochene Corona-Hilfsgelder vom Staat - seit über vier Monaten. Die November-Hilfen sind nach wie vor noch nicht an alle vom Lockdown betroffenen Betriebe ausgezahlt worden. Das sorgt für Frust.
"Wir sind auf der Zielgeraden", beteuert Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) nicht zum ersten Mal. Mehr als 96 Prozent der Anträge für November- und Dezember-Hilfe sind demnach bearbeitet worden. In den meisten Fällen sei auch schon die gesamte Summe ausgezahlt. Leider habe man aber eine Verzögerung durch die Software des Bundes nicht so schnell aufholen können wie erhofft. Das Wirtschaftsministerium hatte diese Software nach Dressels Angaben erst spät zur Verfügung gestellt, so dass die Anträge in der Folge auch in Hamburg erst spät bearbeitet werden konnten.
Außerdem hätte eine dreistellige Anzahl von Anträgen für Probleme gesorgt - wegen falscher Bankdaten oder weiterer Softwareprobleme.
Viele sind Hilfen schon wieder ausgegeben
Auf der anderen Seite gibt es Gastronomen, bei denen inzwischen die komplette Hilfe angekommen ist. Zum Teil ist dieses Geld nach Informationen von NDR 90,3 aber auch schon wieder komplett ausgegeben - vor allem für ausstehende Mieten oder andere Fixkosten. Umso wichtiger ist den Bar-, Restaurant- und Hotelbetreibern in Hamburg, dass sie nicht mehr länger abhängig sind von den Versprechen auf Hilfszahlungen. Sie wollen ihre Häuser wieder für Gäste öffnen können und selbst Geld verdienen.
Die Branche hatte mit großem Unmut auf die bei der letzten Bund-Länder-Runde beschlossenen Lockerungsschritte reagiert, bei denen sie so gut wie nicht bedacht wurde. Frühestens ab 22. März ist demnach eine vorsichtige Öffnung der Außengastronomie denkbar. Viele Betriebe haben aber keine Außengastronomie. Wann Innenräume von Restaurants, Bars und Kneipen geöffnet werden, soll erst beim nächsten Corona-Gipfel von Bund und Ländern diskutiert werden. Dieses ist für den 22. März geplant.
Zahlungsstopp wegen Betrugsverdacht
Auf Bundesebene ist die Auszahlung der staatlichen Coronahilfen unterdessen teilweise gestoppt worden. Grund ist ein Betrugsverdacht. Unbekannte sollen sich unter falschen Identitäten mutmaßlich Gelder erschlichen haben. Laut Medienbericht könnte ein Millionenschaden entstanden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
