Corona: Genaue Zahl der Geimpften in Hamburg unklar
Wie viele Hamburgerinnen und Hamburger sind tatsächlich gegen Corona geimpft? Die Frage lässt sich immer noch nicht sicher beantworten, weil die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ihre Daten nicht lückenlos melden.
Inzwischen geht es um rund 90.000 Impfungen, die allein für Hamburg offenbar in der Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) fehlen. Die Zahl ergibt sich aus der Differenz zwischen den Impfungen, die gemeldet wurden, und denen, die bei der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet wurden. Das Problem war bereits im Sommer zum Ende des zweiten Quartals aufgefallen. Behoben ist es trotzdem noch nicht.
Keine Konsequenzen fürs Nicht-Melden
Zwar sind Ärztinnen und Ärzte eigentlich verpflichtet, die Impfungen schnell zu melden. Tun sie das nicht, hat das aber keine Konsequenzen. Abrechnen können sie die Leistung trotzdem. Walter Plassmann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Hamburg, sagte im Hamburg Journal des NDR Fernsehens, man sei jetzt dabei, die Zahlen aufzuarbeiten. "Für einige der fehlenden Meldungen gibt es auch Erklärungen. Da sind andere Meldewege genommen worden. Bei den anderen stimmen wir mit den Ärzten ab, ob da gegebenenfalls etwas nachgemeldet werden muss."
90 Prozent der Erwachsenen schon geimpft?
Die Sozialbehörde pocht auf mehr Sorgfalt, denn die Impfquote spielt für die Entscheidungen in der Corona-Politik eine wichtige Rolle. Mit den nicht gemeldeten Impfungen müsste die Quote in Hamburg eigentlich schon einige Prozentpunkte höher liegen, als sie jetzt vom RKI angegeben wird. Bei Erwachsenen wäre demnach eine Impfquote von 90 Prozent schon erreicht.
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