Corona-Beschlüsse: Lehrer-Gewerkschaft enttäuscht
Die aktuellen Corona-Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz hat für Hamburgs Schulen kaum Auswirkungen. Gewerkschaften und Schulpolitiker hatten mehr erwartet.
In der Schulbehörde gibt man sich entspannt. Für Hamburgs Schulen ändert sich erst mal nichts. Von der beschlossenen Grenze für weitergehende Maßnahmen im Schulbereich entfernt sich Hamburg derzeit wieder - hier gehen die Neuinfektionen zurück. Tätig werden wollen die Länder ab 200 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern. In Hamburg lag der Sieben-Tage-Wert am Donnerstag bei 122.
31 neue Fälle an 29 Schulen
Und auch die Zahl der Neuansteckungen in Hamburger Schulen geht zurück: Aktuell werden 31 neue Fälle an 29 verschiedenen Schulen registriert. In den vergangenen Wochen hatte die Zahl mehrmals über 100 gelegen.
Damit gibt es laut Schulbehörde keinen Grund, jetzt weitere Schritte - wie zum Beispiel Wechselunterricht - ins Auge zu fassen. Bei der Maskenpflicht war Hamburg anderen Ländern voraus: In der Hansestadt müssen schon die Fünftklässler im Unterricht Mund und Nase bedecken. Und auch verlängerte Ferien werden laut Behörde nicht geplant. Die starten ohnehin in Hamburg am 19. Dezember.
GEW: "Enttäuschend und riskant"
Gewerkschaften und Schulpolitiker und -politikerinnen in Hamburg kritisieren die getroffenen Einigungen dagegen. Die Entscheidungen der Ministerpräsidentenkonferenz seien enttäuschend und riskant, heißt es bei der die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Statt konsequent auf Wechselunterricht und geteilte Klassen zu setzen, würden die Vorgaben aufgeweicht. Für Hamburgs Lehrkräfte fordert die GEW jetzt Gefährdungsanalysen.
Während die Initiative "Familien in der Krise" ausdrücklich begrüßt, dass es bei einem Präsenzunterricht bleibt, sagt die Partei Die Linke, die Schulen würden weiter einem hohen Infektionsgeschehen ausgesetzt. Ähnlich sieht das die CDU: Hamburg brauche eigene Lösungen für Hotspot-Schulen und müsse Eltern, Schüler und Lehrer dabei mitnehmen, heißt es dort.
