Corona: 70.000 Hamburger Impfungen nicht gemeldet
Die niedergelassenen Hamburger Ärztinnen und Ärzte haben nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung mehr als 70.000 Corona-Impfungen nicht an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet.
Das habe eine Analyse der Abrechnung für das zweite Quartal ergeben, teilte der Sprecher der Ärztevereinigung am Donnerstag mit. Damit müsste die Quote der Erstimpfungen, die das RKI am Donnerstag mit 67,8 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner angab, um mindestens drei Prozentpunkte höher liegen.
Plassmann: "Haben sehr vorsichtig geschätzt"
"Wir haben sehr vorsichtig geschätzt", erklärte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann. "Auch konnten wir die offenbar in großem Ausmaß fehlenden Meldungen der Betriebsärzte nicht berücksichtigen, weil diese nicht über uns abgerechnet haben."
Korrekte Zahlen sollen schnell aufgenommen werden
Plassmann nahm die Medizinerinnen und Mediziner in Schutz: "Den Ärztinnen und Ärzten ist dabei kein Vorwurf zu machen", sagte er. Das Meldeverfahren sei neu und anfänglich auch technisch nicht stabil gewesen. Wichtig sei, dass nun mit den korrekten Impfquoten gearbeitet werde. Die korrekten Zahlen aus ganz Deutschland sollten sehr schnell in den RKI-Monitor aufgenommen werden, damit ein realistisches Bild der Lage entstehe. "Dies ist umso wichtiger, als das Maß der Einschränkungen auch an der Impfquote festgemacht wird."
