Weniger neue Sozialwohnungen in Hamburg bewilligt
Trotz Corona-bedingter Zurückhaltung bei Investoren sind im vergangenen Jahr in Hamburg 3.472 neue Sozialwohnungen fertiggestellt worden. Für weitere 2.643 Wohnungen mit sozialer Bindung seien die Förderungen bewilligt worden, sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) am Dienstag.
Das ist ein deutlicher Rückgang bei den Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahr. Stapelfeldt machte die Corona-Krise dafür verantwortlich. Sie hätte dazu geführt, dass das Ziel der Bewilligung von jährlich 3.000 Sozialwohnungen nicht erreicht worden sei. "Wir haben Mitte des Jahres von Investoren, die im Prinzp bewilligungsreife Projekte hatten, einen Rückzug vernommen in einem Volumen von 500 Wohnungen", sagte die Senatorin. Sie glaubt aber, die rund 500 Wohnungen kämen in diesem Jahr wieder dazu. Man wolle an dem selbstgesteckten Ziel festhalten.
Wohnungsunternehmen: Mangel an geeigneten Baugrundstücken
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) sieht jedoch auch "tiefer liegende Probleme, deren Lösung die Stadt rasch angehen muss", wie VNW-Direktor Andreas Breitner sagte. "Es mangelt an geeigneten Baugrundstücken. Die leicht zu entwickelnden Immobilien sind in den vergangenen Jahren bebaut worden." Wer nicht auf der "grünen Wiese", sondern zentrumsnah bauen wolle, müsse sich "auf komplizierte Baubedingungen" gefasst machen.
"Wir müssen uns viel stärker anstrengen"
Fertiggestellt wurden im vergangenen Jahr immerhin fast 3.500 Sozialwohnungen, das ist ein bundesweiter Spitzenwert. Doch nur 253 Neubauwohnungen gingen an sozial besonders Benachteiligte wie Obdachlose oder Migranten. Dazu sagte Stapelfeldt: "Ich kann ihnen sagen, dass ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin. Wir müssen uns ausdrücklich viel stärker anstrengen." Das kritisiert auch die Linke: Die Bedürftigen steckten in großer Wohnungsnot.
