Warnstreik im öffentlichen Dienst: Schulbeschäftigte demonstrieren
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter. Am Dienstag stand in Hamburg das Thema Bildung im Mittelpunkt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die GEW riefen unter anderem die Beschäftigten aus den Schulen und der Schulbehörde zum Streik auf.
Da die meisten Lehrkräfte in Hamburg verbeamtet sind, hatten die Streiks wenig Auswirkungen auf den Unterricht. Dennoch haben am Dienstag vor dem Dammtorbahnhof Tausende Angestellte aus dem Bildungsbereich für mehr Lohn demonstriert. Die Polizei spricht in der Spitze von 3.500 Demonstrierenden.
Zum Streik aufgerufen hatten die Gewerkschaften GEW und ver.di. Die Streikenden zogen vom Bahnhof Dammtor zur Finanzbehörde, denn Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) ist Verhandlungsführer für die Bundesländer.
GEW-Vorstand zeigt sich bestürzt
"Wir sind wirklich bestürzt, dass es immer noch kein Angebot gibt", so Anja Bensinger-Stolze aus dem GEW-Vorstand. Vom Verhandlungsführer erwarte die Gewerkschaft eigentlich mehr. "Auch wir wollen gute Bezahlung. Weil sonst wird der Beruf der pädagogischen Fachkräfte nicht attraktiver", sagte Bensinger-Stolze.
Im Gegensatz zu anderen reichen Ländern investiere man immer noch nicht ausreichend. Deshalb habe man so eine Bildungskatastrophe. "Wir sehen ja: über ein Viertel der Schülerinnen und Schüler erfüllt die Mindestanforderderungen nach der vierten Klasse nicht", so Bensinger-Stolze.
10,5 Prozent mehr Geld gefordert
Die Gewerkschaften rufen seit Tagen immer wieder neue Berufsgruppen auf, um ihren Forderungen nach mehr Lohn mit Arbeitsniederlegungen Nachdruck zu verleihen. Ver.di fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende sowie dual Studierende unbefristet übernommen werden. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft einen bundesweiten Tarifvertrag für studentische Beschäftigte.
Verhandlungen ab 7. Dezember
Die Tarifgemeinschaft der Länder hatte in der zweiten Verhandlungsrunde hingegen deutlich gemacht, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Bei der dritten Gesprächsrunde geht es ab dem 7. Dezember in Potsdam in den Verhandlungen für die rund 1,1 Millionen Angestellten weiter. Betroffen sind zudem rund 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte, auf die das Ergebnis üblicherweise übertragen wird.