Warnstreik beim Tierpark Hagenbeck
Beim Tierpark Hagenbeck in Hamburg haben die Beschäftigten am Mittwoch mit einem Warnstreik Druck für bessere Arbeitsbedingungen gemacht. Für Zoobesucher hatte der Warnstreik Beobachtern zufolge keine Auswirkungen.
Mitarbeitende des Tierparks legten ihre Arbeit von 10 Uhr an für zwei Stunden teilweise nieder. Während des Warnstreiks versammelten sich etwa 30 bis 40 Beschäftigte vor dem Haupteingang und verliehen ihren Forderungen mit Plakaten wie "Geregelte Bedingungen für eine gute Tierpflege - Tarifvertrag" oder "Gute Bedingungen - nicht nur für Tiere" Nachdruck. Die Tiere im Zoo wurden auch während des Streiks versorgt. Die Gewerkschaft IG BAU hatte zum Warnstreik aufgerufen.
Von der Tierpflegerin bis zum Ticketverkäufer: Der Unmut unter den Beschäftigten sei groß, hatte Gewerkschaftssprecher Pascal Lechner im Vorfeld des Streiks gesagt. Mehrfach seit Ende April seien Verhandlungen über einen Rahmentarifvertrag abgelehnt worden. Mit dem Warnstreik in der Hauptsaison wollten die Beschäftigten den Druck auf die Geschäftsführung von Hagenbeck erhöhen.
Was die Gewerkschaft fordert
Die Liste der Gewerkschafts-Forderungen ist lang: Bessere Konditionen bei Arbeitszeiten, Zuschlägen und Urlaubstagen zählen ebenso dazu wie die Einführung eines Fahrtkostenzuschusses. Gefordert wird zudem ein Rahmentarifvertrag für die Angestellten und das Auszubildende übernommen werden.
Geschäftsführung führt juristische Prüfung durch
Bislang gibt es beiden Seiten zufolge noch keine Gespräche zwischen Gewerkschaft und der Geschäftsführung des Tierparks. Hagenbecks Geschäftsführer Dirk Albrecht zeigte für den Streik kein Verständnis und will von Juristen prüfen lassen, ob die Gewerkschaft überhaupt für den Tierpark zuständig ist und ob der Tierpark verpflichtet ist, auf die Forderungen der Gewerkschaft einzugehen und die Verhandlungen aufzunehmen. An den Verhandlungstisch wolle er sich erst setzen, wenn ein Gericht ihn zwingt, hatte der 73-jährige Geschäftsführer erklärt.
Ohne Verhandlungen könnten weitere Streiks folgen
"Der Arbeitgeber sollte an den Verhandlungstisch zurückkommen", sagte Gewerkschaftssprecher Lechner. Ansonsten wären weitere Streiks in der Ferienzeit wohl nicht zu vermeiden. In der IG BAU ist bereits über die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisiert.
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