Umweltschützer untersuchen Elbwasser
Welche Auswirkungen hat die Massentierhaltung auf deutsche Gewässer wie die Elbe? Dieser Frage gehen Umweltschutz-Aktivisten von Greenpeace nach. In den kommenden Wochen geht die Organisation deshalb auf "Messtour" in Deutschland. In unterschiedlichen Orten sollen Wasserproben aus Seen, Bächen und Flüssen genommen und anschließend untersucht werden. Auftakt war am Montag in Hamburg.
Elbwasser wird im Labor untersucht
Die Aktivisten fuhren für den Gewässer-Test am Montag mit einem Schlauchboot auf die Elbe hinaus. In einem Behälter schöpften sie Wasser ab. Die Probe wird nun in einem Labor auf ihre Nähstoffkonzentration und auf multiresistente Keime untersucht. In etwa zehn Tagen gibt es laut Greenpeace ein umfassendes Ergebnis.
Außerdem konnten Hamburger der Organisation am Montag an der Europa Passage Wasserproben aus eigenen Brunnen oder Gewässern in ihrer Nähe vorbeibringen. Im Schnelltest wurden an Ort und Stelle Nitrat- und Phosphorgehalt ermittelt.
Tierhaltung sorgt für Gewässer-Verschmutzung
Auch in 21 weiteren Städten will Greenpeace in den kommenden Tagen Gewässer-Proben nehmen. "Letztlich geht es darum, auf Zusammenhänge zwischen intensiver Tierhaltung und Gewässerverschmutzung aufmerksam zu machen", sagte Dirk Zimmermann von der Umweltschutzorganisation, die ihren Sitz in Hamburg hat. Denn wenn Felder mit zu viel Gülle aus der Tierhaltung überdüngt würden, gelangten multiresistente Keime und überschüssige Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat in Bäche und Flüsse und schließlich in Meere.
Die Greenpeace-Aktivisten fordern vor diesem Hintergrund, die Ursachen zu bekämpfen. Der Tierbestand müsse verringert werden, sagte Dirk Zimmermann in Hamburg. Er forderte die Politik zum Handeln auf. Der Europäische Gerichtshof hatte Deutschland erst im Juni dieses Jahres verurteilt, weil die Bundesregierung zu wenig gegen hohe Nitrat-Werte im Grundwasser unternommen hat.