Corona: Justiz setzt auf Trennwände
Wegen der Kontaktauflagen der Corona-Krise konnte die Hamburger Justiz wochenlang nicht wie gewohnt arbeiten. Nicht alle Prozesse konnten stattfinden. Nun soll der Normalbetrieb langsam wieder losgehen. Doch die Auflagen der Corona-Pandemie gelten natürlich weiterhin. Einer der sie im Hanseatischen Oberlandesgericht tagtäglich umsetzt ist Thomas Müller von der Hausverwaltung. Er baut Kunststoffwände in den Gerichtssälen auf. Der Spuckschutz soll das Infektionsrisiko gering halten und dafür sorgen, dass hier Verhandlungen stattfinden können.
Kunststoffwände als Schutz
Wichtig ist das auch im Strafjustizgebäude. Denn dort sitzen mitunter drei Richter und zwei Schöffen nebeneinander, momentan nur getrennt von den Kunststoffwänden. "Wir haben auf Empfehlung des arbeitsmedizinischen Dienstes und des technischen Arbeitsschutzes Markierungen angebracht, die es möglich machen sollen, den Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Verfahrensbeteiligten einzuhalten", sagt auch Michael-Peter Wehsack, Geschäftsleiter am Landgericht.
Manchmal reicht der Abstand
In einigen Räumen des Oberlandesgerichts ist dagegen so viel Platz, dass die Abstandsregel ausreicht. "Bei uns in den Sälen ist die Richterbank so breit, dass dort die drei Richter auch ohne Trennscheibe soweit voneinander entfernt sitzen können, dass sie fast zwei Meter voneinander entfernt sind", sagt Kai Wantzen, Pressesprecher und Richter am Oberlandesgericht.
Ein- und Ausgänge getrennt
Die Ein- und Ausgänge in das Gebäude des Oberlandesgerichts am Sievekingplatz sind aktuell voneinander getrennt. So sollen sich möglichst wenig Menschen zu nahe kommen.
Bei Prozessen werden zu Verhandlungsbeginn die Zuhörerinnen und Zuhörer aufgefordert, Abstand zu halten. Außerdem darf nur eine begrenzte Anzahl von Zuschauerinnen und Zuschauer einen Gerichtssaal betreten. "Wir haben in den Gerichtsgebäuden keine Mund- Nasenbeckungspflicht. In einigen Gerichtsgebäuden haben sich die Leiter aber dazu entschlossen, eine Empfehlung für das Publikum auszusprechen", erklärt Wantzen.
