Tourismusanalyse: Reisen in Corona-Zeiten wie in den 70ern
Urlaub in Zeiten von Corona: Nur gut jeder oder jede dritte Deutsche war im vorigen Jahr unterwegs. Und wenn, dann meist im eigenen Land. Zu diesem Ergebnis kommt die Tourismusanalyse der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen.
Von den 3.000 Erwachsenen, die befragt wurden, hat gut die Hälfte das Reisen im vorigen Jahr gar nicht vermisst. Und diejenigen, die Urlaub gemacht haben - 40 Prozent weniger als noch 2019 - waren im Durchschnitt kürzer unterwegs: nicht einmal zehn Tage.
Hamburg als Ziel auf Augenhöhe mit Frankreich
Wie zuletzt in den 70er-Jahren lag bei jedem oder jeder Zweiten das Urlaubsziel innerhalb Deutschlands. Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg konnten ihre Marktanteile verdoppeln. Und in Hamburg verbrachten genauso viele Deutsche im verganenen Jahr ihren Urlaub wie in Frankreich. Wen es doch ins Ausland zog, der fuhr nach Österreich, Italien und Spanien - auch das wie in den 70er-Jahren.
Hauptgründe für die Auswahl des Ziels waren eine kurze Anreise und die Möglichkeit, den Urlaubsort mit dem eigenen Auto zu erreichen. Fernreisen außerhalb Europas fanden laut der Umfrage so gut wie gar nicht statt.
Jeder Zweite will dieses Jahr verreisen
In diesem Jahr plant fast die Hälfte der Befragten, noch zu verreisen. "Sicherheit war, ist und bleibt die Grundvoraussetzung beim Reisen", stellt Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Studie fest. 78 Prozent der Befragten glauben, dass ein Gefühl der Unsicherheit erst mal bleiben wird. Trotzdem möchte jeder oder jede Fünfte sogar mehrmals die Koffer packen.
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