Streit zwischen Zirkus-Familien? Freispruch nach Prozess in Hamburg
Eine Feindschaft zwischen zwei Zirkus-Familien soll Hintergrund einer blutigen Tat vor zwei Jahren im Hamburger Stadtteil Groß Flottbek sein. Drei Brüder der einen Familie waren deshalb wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Altona angeklagt - und wurden nun freigesprochen.
Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft sogar wegen versuchten Mordes gegen die Brüder ermittelt. Der Vorwurf: Die drei Schausteller sollten den 34-jährigen Direktor eines anderen Zirkus misshandelt haben. Mit Schlagringen und Stöcken sollten sie auf den Mann eingeschlagen haben. Im Anschluss verschwanden die drei, die Polizei fahndete mit internationalem Haftbefehl nach ihnen. Einige Monate später konnten die drei Brüder am Rande einer Zirkusvorstellung im niederländischen Arnheim verhaftet werden.
Im Prozess sagt das Opfer, es sei nicht verletzt worden
Als die drei Männer Ende März im Amtsgericht Altona erschienen, gab es dann allerdings eine Überraschung: Das damalige Opfer behauptete plötzlich, gar nicht verletzt worden zu sein. Trotz der Krankenhausberichte, in denen von Platzwunden am Kopf, einer Schädelprellung und Schwellungen die Rede war. Zehn Wunden am Kopf hatten demnach sogar genäht werden müssen.
Fall bleibt möglicherweise ungeklärt
Die Staatsanwaltschaft vermutet nun einen Streit zwischen den beiden Zirkus-Familien als Hintergrund. Womöglich fürchtete das Opfer im Falle einer Aussage eine weitere Eskalation. So bleibt der Fall möglicherweise für immer ungeklärt. "Wir wissen, dass ein Mann zusammengeschlagen wurde, auf ziemlich üble Weise", sagte der Vorsitzende Richter. Man wisse allerdings nicht, wer ihn angegriffen habe.
