Spendenaktion: Rettungsringe im Hamburger Michel
Eingeschränkte Gottesdienste und deutlich weniger Besucher - damit haben derzeit alle Kirchen zu kämpfen. Die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis aber hat die Corona-Pandemie besonders schwer erwischt, denn sie ist auch Konzertbühne und Touristenattraktion. Am Donnerstag startete Hauptpastor Alexander Röder deshalb eine neue Runde der Aktion "Rettungsringe für den Michel", um Spenden für die Kirche zu sammeln.
Patenschaften für Rettungsringe
Die Aktion soll helfen, das Loch in der Kasse zu stopfen. 36 Rettungsringe mit außergewöhnlichen Geschichten wurden von Reedereien und Schiffseignern geliehen und in der Kirche aufgehängt. Unternehmen oder auch Einzelpersonen können Patenschaften übernehmen und so der Kirche symbolisch einen Rettungsring zuwerfen.
Präsentiert werden beispielsweise Rettungsringe der "Rickmer Rickmers" oder der "Kruzenshtern". Traditionssegler sind genauso vertreten wie Containerriesen und Kreuzfahrtschiffe. "Menschen können Paten dieser Ringe werden und gegen eine Spende die Geschichte erzählen, die sie mit diesem Ring verbinden", erklärte Röder. Auf der Internetseite der Kirche sind alle Namen, Bilder und Geschichten der Rettungsringe zu sehen.
Rund 100.000 Euro seien seit Juni durch die Übernahme von Patenschaften für die Rettungsringe schon gespendet worden, sagte Röder. Jetzt suche man weitere Patenschaften, zum Beispiel für die Rettungsringe der Viermastbark "Peking", des Kreuzfahrtschiffs "Amadea" und des neuen Seenotkreuzers "Hamburg" der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Rund 50.000 Euro Spenden pro Monat notwendig
Derzeit kommen etwa 1.000 Besucher am Tag in den Michel, normalerweise sind es drei bis vier Mal so viele. Das jährliche Gesamtbudget der Kirche liegt laut Röder bei rund 2,5 Millionen Euro. Bis zu 85 Prozent würden aus Besuchereinnahmen finanziert, die Kirchensteuer habe nur einen Anteil von 15 Prozent. Derzeit müssten rund 50.000 Euro monatlich aus Spenden aufgebracht werden, sagte der Hauptpastor.
