Scholz und Baerbock auf Wahlkampf in Hamburg
Sie will Kanzlerin werden und er will Kanzler werden. Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) haben am Donnerstag beide Wahlkampf-Station in Hamburg gemacht. Der SPD-Kandidat beim Stahlwerk von ArcelorMittal. Und die Grünen-Kandidatin bei einem Start-up in der Speicherstadt.
Das Unternehmen Wildplastic will arme Länder vom Plastikmüll befreien, in dem es das Plastik von dort in Europa recycelt , beispielsweise für Verpackungen des Versandhändlers Otto. "Die Idee der Kreislaufwirtschaft ist eigentlich eine alte. Aber dass Start-ups jetzt diese Idee weltweit umsetzen, zeigt, dass man manche Dinge anpacken und machen muss." Darum gehe es auch bei der Bundestagswahl. "Nicht nur versprechen, sondern anpacken und wirklich besser machen."
Baerbock will Leitplanken für Klimapolitik setzen
Baerbock sagte, sie finde es gut, dass sich jetzt viele Parteien für Umwelt- und Klimaschutz einsetzten - es dürfe aber nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. "Wir brauchen den Klimaneutralitäts-Pfad für Start-ups und Mittelständler, für Familienunternehmen und für große Industrieunternehmen." Dafür müsse Politik die richtigen Leitplanken setzen. "Das bedeutet vor allen Dingen einen massiven Ausbau der Windkraft. Und wenn da alle mitmachen, auch die Parteien der alten Bundesregierung, dann wären wir in Deutschland schon ein gutes Stück weiter."
Scholz: Erzeugung von grünem Strom "dramatisch ausweiten"
Scholz versprach bei einer Besichtigung des Stahlwerks von ArcelorMittal in Waltershof, genügend grünen Strom für die Energiewende in der Industrie auf den Weg zu bringen. "Dazu müssen die Produktionskapazitäten dramatisch ausgeweitet werden. Damit das was wird mit CO2-neutraler Stahlproduktion, mit CO2-neutraler Industrie insgesamt, müssen wir es hinkriegen, dass wir diese zusätzlichen Erzeugerkapazitäten mit großer Geschwindigkeit bauen." Alle Gesetze und Entscheidungen müssten schon im nächsten Jahr getroffen werden, damit das auch gelinge.
ArcelorMittal in Hamburg benötigt für den Betrieb rein mit grünem Strom nach eigenen Angaben mehr als 200 Windräder. Und die Suche nach Auszubildenden werde dabei immer schwerer. Scholz sieht Hamburg im Bundesvergleich gut aufgestellt. Auch in Hamburg sei zu spüren, was Corona verursacht habe, "aber viel weniger als in vielen anderen Orten Deutschlands". Der Weg, den Hamburg eingeschlagen habe mit der Jugendberufsagentur, solle in ganz Deutschland umgesetzt werden.
