Rettung für das Sankt Pauli Museum
Das St. Pauli Museum ist gerettet. Das bestätigte der Gründer des Hauses, Kiez-Fotograf Günter Zint. Dafür soll eine Stiftung gegründet werden. Mehrere Geldgeber hätten schon ihre Unterstützung zugesagt.
"Es steht fest, dass es eine Stiftung geben wird. Das ist alles am Laufen. Wir hatten schon Gespräche mit der Kulturbehörde und mehrere Zusagen von Geldgebern", sagte Zint am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Mit der Stiftung, in dessen Vorstand und Beirat auch zwei Kinder Zints sitzen sollen, könne das Museum zunächst erhalten bleiben. "Wir brauchen mindestens 50.000 Euro und haben schon Zusagen über mehr Geld", sagte Zint weiter. Vermutlich wird auch Panik-Rocker Udo Lindenberg Geld geben. Zumindest hat er Zint angerufen und gefragt "Wie viel brauchst du?", sagte Zint NDR 90,3.
Arbeit könnte im Februar losgehen
Wenn alles klappt, könne die "Günter Zint-Stiftung" ihre Arbeit schon im Februar 2021 aufnehmen. Sie soll vor allem dafür Sorge tragen, dass Zints Werke, Fotos und Sammlungen aufbereitet und bewahrt werden, wie er auf Facebook schreibt. Bis dahin betreibt Zint das Museum selbst und es bleibt in seinen Räumen am Nobistor erhalten - wegen des bis 10. Januar anhaltenden Teil-Lockdowns aber geschlossen. Der Vermieter verzichtet Zint zufolge derzeit auf die Miete.
Mitte Oktober hatte der Trägerverein, der Sankt Pauli Museum e.V., die Auflösung bekanntgegeben. Ende Oktober wurde das Museum geschlossen. Das Museum hatte im Sommer neue Räume am Nobistor 10 auf St. Pauli bezogen, nachdem es die alten Räume in der Davidstraße verlassen musste.
Bewegte Vergangenheit
Das Sankt Pauli Museum wurde 1988 von dem Kiez-Fotografen Günter Zint gegründet. Es zeigte die Entwicklung des Stadtteils bis zur Gegenwart. Ende 2019 dann stand das Museum schon einmal kurz vor der Schließung. Damals hatte der Vermieter kurzfristig die Miete um 1.000 Euro erhöht. Im Sommer dann war das Museum ans Nobistor umgezogen.
