Proteste und Sorgen: Was Bars und Lokale fordern
Erst die komplette Schließung, dann strenge Auflagen - Betreiber und Betreiberinnen von Kneipen und Bars in Hamburg leiden unter der Corona-Krise und fordern mehr Unterstützung vom Senat. Am Donnerstagvormittag haben viele gemeinsam vor dem Millerntor-Stadion protestiert - mit Abstand, aber geballter Faust in der Tasche. Sie kritisieren, dass niemand direkt auf sie zugehe. Ihr Motto: "Hey Senat. So geht's nicht."
"Produkt 'Bar' geht kaputt"
Die Initiative fordert Mietzuschüsse, Subventionen für die Umsetzung der Corona-Auflagen oder etwa die rückwirkende Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80 Prozent für die Mitarbeiter. Die corona-bedingten Auflagen seien so hoch, dass das Produkt "Bar" kaputt sei. Hamburg drohe der Verlust seiner prägenden Kneipenszene. Eine Senatssprecherin gab bekannt: Der Senat sehe sich die Forderungen an. Schritt für Schritt Lockerungen zu prüfen, wie in den vergangenen Wochen, sei eine gute Fahrtrichtung.
Auch andere Gastronomiebereiche haben Probleme. 80 Prozent der Betriebe haben laut Verband Dehoga zwar wieder aufgemacht oder sind gerade dabei. Kostendeckend arbeitet demnach aber kaum ein Lokal, sagte Vizepräsident Niklaus Kaiser: "Und die, die aufgemacht haben, fragen sich, ob das Aufmachen den Niedergang beschleunigt oder zubleiben besser gewesen wäre."
Mehr Personal als früher nötig
Denn: Trotz weniger erlaubter Gäste als sonst ist wegen der Hygieneauflagen oft mehr Personal nötig. Aus der Gastronomie gibt es deshalb flächendeckend die Forderung nach weiteren Hilfsmaßnahmen.
Mehr Außenfläche für Lokale?
In immer mehr Bezirken wird über eine verstärkte Nutzung von Außenflächen für Gastronomie statt etwa für Parkplätze diskutiert. Gleichzeitig geht es auch darum, den Wirten und Wirtinnen Gebühren für die Sondernutzung von Flächen zu erlassen. Im Bezirk Mitte sicherte Amtsleiter Falko Droßmann (SPD) zu, Anträge auf Ausweitung der Außenflächen schnell zu prüfen: "Die Gastronomen sollen beantragen, wir prüfen schnell und wir prüfen zugeneigt", sagte er.
