Paloma-Viertel: Bau verzögert sich weiter
Die Zukunft des Paloma-Viertels an der Hamburger Reeperbahn steht weiter in den Sternen: Jetzt wurde die Ausschreibungsfrist zum sechsten Mal verlängert, weil es immer noch niemanden gibt, der dort zu den geforderten Konditionen bauen will. Die neue Frist läuft noch gut einen Monat bis zum 1. Oktober.
Baugenossenschaft gesucht
Vier Jahre hatten Stadt, Investor und Stadtteilaktivisten um die Gestaltung des Paloma-Viertels gerungen. Mit der Unterzeichnung des Städtebaulichen Vertrags im Mai 2018 schien dann die Lösung des Streits so nah. Darin ist unter anderem geregelt, dass der Investor, die Bayrische Hausbau, einen Teil des Grundstücks günstig an eine Baugenossenschaft abgibt. Doch zu den aktuellen Konditionen will niemand bauen. Das Grundstück ist offenbar zu teuer für die später zu erzielenden Mieten von 30 Wohnungen im sogenannten Subkultur-Cluster.
Kauft Hamburg das Grundstück?
Jetzt ist die Finanzbehörde, beziehungsweise das städtische Immobilienmanagement, bereit zu kaufen. Noch sind aber offenbar die Forderungen der Bayerischen Hausbau zu hoch. Wie immer geht’s am Ende ums Geld, heißt es. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) versichert: Das Projekt sei nicht gefährdet. Ein Erfolg sei möglich, auch wenn es notfalls noch länger dauert als bis Anfang Oktober.
Auf dem derzeit brachliegende Grundstück für den geplanten Gebäudekomplex am Spielbudenplatz neben dem Panoptikum sollen bezahlbare Räume für Reeperbahn-typische Clubs und Läden, eine Stadtteilkantine sowie frei zugängliche Skate- und Kletterplätze auf den Dächern ermöglicht werden. Zudem sollen 60 Prozent der etwa 200 Wohnungen öffentlich geförderte Einheiten sein. Ein Teil davon soll genossenschaftlich gebaut werden.
