Obdachlose in Hamburg können länger in Hotels bleiben
Der Hotel-Aufenthalt von rund 170 Hamburger Obdachlosen kann dank einer neuen Firmenspende bis Mitte Juni verlängert werden. Die Belegschaft der Reemtsma Cigarettenfabriken sammelte weitere 25.000 Euro für das Corona-Hilfsprojekt, das Unternehmen verdoppelte die Summe auf 50.000 Euro, wie Reemtsma am Donnerstag mitteilte. Anfang April hatte die Firma bereits 300.000 Euro für die Einzelunterbringung Obdachloser in Hamburger Hotels zur Verfügung gestellt.
Die Corona-Krise sei längst noch nicht überwunden, sagte Reemtsma-Sprecher Michael Kaib. Menschen ohne Obdach seien deshalb nach wie vor besonders gefährdet. "Sie verdienen weiter die volle Unterstützung von uns und unseren Projektpartnern", sagte er.
Projektpartner loben Aktion
Organisiert wird das Projekt von der Tagesaufenthaltsstätte Alimaus und dem Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" - sie haben die Betreuung der Obdachlosen in den Hotels übernommen. Und aus ihrer Sicht ist das Ganze ein riesiger Erfolg: Denn die obdachlosen Menschen könnten wieder zu Kräften kommen - und seien besser vor dem Coronavirus geschützt.
Sozialbehörde: Hotels kein Ersatz für Unterkünfte der Stadt
Die Hamburger Sozialbehörde lobte das Engagement, betonte jedoch, Hotels seien kein Ersatz für die Unterkünfte, die die Stadt den Obdachlosen anbiete. Denn dort gebe es auch eine Sozialberatung. Nach Angaben der Diakonie wollten die obdachlosen Menschen, denen jetzt geholfen wurde, aber lieber auf der Straße bleiben, als in die Unterkünfte zu gehen.
