Stopp der Drohnen-Show an der Elphi: Immer noch Unklarheiten
Es sollte ein ganz besonderes Spektakel werden - zum fünften Geburtstag der Elbphilharmonie sollte es an mehreren Tagen eine Drohnen-Show am Konzerthaus geben. Doch nach der Premiere stoppten die Behörden die Show - NDR 90,3 liegen dazu jetzt weitere Einzelheiten vor.
Gestoppt wurde die Show, weil das beauftragte Drohnen-Unternehmen eine Gefahr an die Hamburger Luftsicherheitsbehörde gemeldet hatte. Sie bestand nach seinen Angaben darin, dass andere Drohnen die Show gestört hatten. Daraufhin sollte das Drohnen-Unternehmen sein Sicherheitskonzept nachbessern. Denn die Folgen eines möglichen Drohnen-Angriffs auf die Show seien bis dahin nicht Teil des Konzepts gewesen, teilten die Hamburger Behörden mit. Dafür sei dann die Zeit allerdings zu knapp gewesen. Deshalb seien alle weiteren Shows nach der Premiere abgesagt worden.
Veranstalter stellte Strafantrag

Unklar bleibt nach wie vor, ob die Gefahr tatsächlich bestand und wie groß sie war. Die Luftsicherheitsbehörde hat nach eigenen Angaben keine Beweise für eine Stör-Aktion. Auch der Hamburger Polizei liegen noch keine Beweise vor. Der Veranstalter hatte Strafanzeige gestellt - deswegen wird jetzt auch ermittelt.
Foto zeigt fremde Lichtpunkte
NDR 90,3 liegt das Foto einer Hamburger Amateurfotografin mit Langzeitbelichtung vor. Darauf zu erkennen sind Lichtpunkte, die augenscheinlich nicht zu der Drohnen-Show gehören. Unklar ist aber, ob sie von einer Kamera-Drohne stammen, die im Auftrag der Veranstalter das Spektakel gefilmt hat. Mehrere Augenzeuginnen und Augenzeugen hatten ihre Zweifel geäußert, ob tatsächlich andere Drohnen die Show gestört haben. Klar ist nur, dass eine ganze Reihe von Drohnen abgestürzt sind - wohl auch nach gegenseitigen Zusammenstößen.
Veranstalter sammelt Bilder für Polizei
Nach Angaben des Veranstalters befanden sich bei der Generalprobe und der Premiere mindestens vier unautorisierte Drohnen innerhalb des Drohnenschwarms. Man gehe davon aus, dass es sich bei den meisten um Fotodrohnen gehandelt habe, die aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit in den Sicherheitsbereich geflogen seien. Eine der Drohnen sei aber bei der Generalprobe und bei der Premiere gezielt und ohne Beleuchtung durch den Drohnenschwarm geflogen, so der Veranstalter. Zurzeit werde Bildmaterial gesammelt und ausgewertet, um es im Laufe der Woche der Polizei vorzulegen. Darauf seien auf jeden Fall einige der Fremddrohnen zu sehen.
Vertrag ist gekündigt
Der Hamburger Hafen gilt wegen seiner vielen Funksignale von Schiffen als schwieriger Luftraum für Drohnen. Für die Shows sollte der Veranstalter rund 800.000 Euro bekommen - rund 500.000 Euro über Spenden und rund 300.000 von der Stadt. Die Elbphilharmonie hat nach eigenen Angaben nach der Absage den Vertrag gekündigt. Ob die gesamte Summe fällig wird, sei noch nicht abschließend geklärt.
