Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft verrät Dienstgeheimnisse
Einer Mitarbeiterin der Hamburger Staatsanwaltschaft wird vorgeworfen, Dienstgeheimnisse an einen Drogendealer verraten zu haben. Mutmaßliches Motiv der 29-Jährigen: Liebe.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft spricht von einem einmaligen Fall. In der vorigen Woche wurden sowohl die Verdächtige, aber auch mutmaßliche Komplizen festgenommen. Was genau die Frau alles ausgeplaudert hat, ist noch unklar. Auch ob die 29-Jährige sich schon in einer Beziehung mit dem Dealer befand, als sie vor gut einem Jahr in die Abteilung für Drogendelikte wechselte, ist nicht bekannt. Oder ob der 25-Jährige möglicherweise Kontakt zu ihr gesucht hatte.
Durchsuchungen am Arbeitsplatz und in der Wohnung
Ende Oktober hatte es einen vertraulichen Hinweis eines Informanten gegeben. Außerdem waren in den Niederlanden Daten von einer Chat-Plattform sichergestellt worden, die überwiegend von Kriminellen genutzt wird. So kamen die Ermittler auf die Spur der Frau. Die Generalstaatsanwalft übernahm, damit nicht die Abteilung für Drogendelikte gegen die eigene Kollegin ermitteln muss.
Hausverbot in der Staatsanwaltschaft
In der vorigen Woche kam es zu sieben Durchsuchungen - unter anderem am Arbeitsplatz der Justizangestellten und in ihrer Wohnung. Dort fand die Polizei 30 Gramm Kokain und 90 Gramm Marihuana. Die Verdächtige kam später - wie ihr Freund und dessen Komplize - wieder frei. Arbeiten darf sie nun aber nicht mehr. "Sie hat bei uns Hausverbot, ihr Rechner-Zugang ist gesperrt und ihr Dienstausweis eingezogen", sagte Nana Frombach, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft dazu.
