Mehr Unterstützung für Seeleute in Aussicht
Im Hamburger Hafen arbeitet der Seemannsclub Duckdalben an seiner Öffnung. Zur Zeit stimmt die Seemannsmission noch ein Hygienekonzept ab. Dabei geht es etwa um die Frage, wie viele Menschen insgesamt in den "International seamen´s club" in Waltershof kommen dürfen und wie gewährleistet werden kann, dass sich die Mitglieder unterschiedlicher Crews nicht mischen. Vor allem aber müsse ein Landgang der Seeleute erlaubt werden, forderte Seemannsdiakonin Anke Wibel, Leiterin des Duckdalben, im Gespräch mit NDR 90,3.
Öffnung erfolgt unter Auflagen
Billard spielen wird dann zum Beispiel der Präsidentin Clara Schlaich zufolge nicht für alle möglich sein. Die Eröffnung erfolgt laut Seemannsmission in Absprache mit dem Gesundheitsamt Hamburg-Mitte und dem Hafenärztlichen Dienst. Auch die anderen Clubs für Seeleute, zum Beispiel in Kiel oder Cuxhaven, sollen das Hygienekonzept umsetzen und bald wieder öffnen. Derzeit verteilt die Deutsche Seemannsmission Boxen an die Crews. Mehrmals am Tag fahren ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hamburger Hafen an die Schiffe, um Seeleute mit Alltagsgegenständen wie einer neuen Zahnbürste zu versorgen.
Weltweit sitzen rund 150.000 Seeleute fest
Für Seeleute ist es normal, dass der Arbeitsplatz auch die Wohnung ist. In Zeiten der Corona-Pandemie sitzen viele Crews nun aber statt für regulär sechs Monate laut Verband Deutscher Reeder (VDR) schon seit fast einem Jahr auf ihrem Schiff. Denn in der Schifffahrt seien Crews bereits ab Januar festgesetzt worden. Landgänge seien aufgrund von Quarantäne-Bestimmungen die absolute Ausnahme. Weltweit seien rund 150.000 Seeleute betroffen.
Nur ein gemeinsamer Computer im Mannschaftsraum
Zusammen mit der Gewerkschaft ver.di hat der Reeder-Verband nun am Freitag in Hamburg Wlan-Boxen gespendet, damit die Crews an Bord zumindest etwas Abwechslung bekommen und auch mal privat mit ihren Familien Kontakt aufnehmen können. Denn sonst gibt es laut Verband auf den Frachtern nur einen Rechner mit Internet für alle. Und der steht im Mannschaftsraum - ohne Privatsphäre.
