Boris Herrmanns "Malizia - Seaexplorer" in Hamburg getauft
In Hamburg ist am Dienstag das neue Boot von Segel-Profi Boris Herrmann getauft worden. Es bedurfte aber zwei Versuche, bis die Champagner-Flasche tatsächlich am Bug der "Malizia - Seaexplorer" zerschellte.
Die Rennjacht hatte im Traditionsschiffhafen in der Hafencity festgemacht. "Dieses Boot ist wirklich ein Biest. Es will nach vorne jagen", sagte der 41-Jährige, dessen Fernziel mit der "Malizia - Seaexplorer" die erneute Teilnahme an der Einhand-Weltumseglung Vendée Globe 2024/25 ist. Die Taufe der gut 18 Meter langen Rennjacht mit einer Masthöhe von 29 Metern hatten rund 100 Schulkinder vorgenommen, die nach dem Festakt alle nacheinander an Bord gehen durften.
"Malizia - Seaexplorer" von Dutzenden Booten begleitet
Zuvor war Herrmann mit seinem Team die Elbe aufwärts gefahren und bis zum Taufort von etwa 70 Booten begleitet worden. Tausende Zuschauer hatten das Ufer gesäumt. Im Rahmen eines zweitägigen Seglerfestes soll es Musik und Diskussionsrunden zum Thema Klimaschutz geben. Zudem kann man die "Malizia Seaexplorer" aus nächster Nähe bewundert werden - der Eintritt ist frei.
Jacht wird seit Mitte Juli getestet
Herrmann hatte zuletzt im Winter 2020/21 als erster Deutscher an der Vendée Globe teilgenommen - einer Regatta, die nonstop rund um den Globus führte. Der Hamburger belegte damals den fünften Platz. Nun hat der 41-jährige Segler mit seinem Team in Frankreich ein neues Schiff gebaut - mit ausfahrbaren Tragflächen an der Seite, sogenannten Foils, und einem Schwenk-Kiel. Damit kann die "Malizia" gewissermaßen "fliegen". Bei entsprechendem Wind hebt sich der Bug des Kunststoffrumpfes aus dem Wasser und macht so die Rennmaschine noch schneller. Nach 35.000 Konzeptionsstunden und 45.000 Arbeitsstunden in der Werft lief die "Malizia-Seaexplorer" am 19. Juli an der französischen Atlantikküste vom Stapel. Seitdem wird sie getestet.
"Malizia" soll gleich zweimal um die Welt segeln
In den kommenden drei Jahren soll die "Malizia" gleich zweimal um die Welt segeln: Im nächsten Frühjahr im Rahmen des Etappenrennens "The Ocean Race" mit einer fünfköpfigen Crew will Boris Herrmann herausfinden, wie sich sein Schiff in den Stürmen im Südpolarmeer verhält. Und im Herbst 2024 steht dann mit der Vendée Globe die ganz große Herausforderung an: einmal allein rund um den Planeten.