Luft- und Raumfahrtindustrie im Norden sucht Fachkräfte
Ob der Flugzeugbauer Airbus oder Zulieferer: Im Zuge der Corona-Krise haben die norddeutschen Unternehmen der Luft- und Raumfahrt rund zehn Prozent der Stellen abgebaut. Nun werden wieder händeringend Fachkräfte gesucht, so die Gewerkschaft IG Metall Küste.
45 Maschinen aus der A320-Familie baut Airbus derzeit pro Monat weltweit - etwa die Hälfte davon in Hamburg. In den kommenden Jahren soll die Rate auf 75 Maschinen steigen. Nur ein Beispiel dafür, wie stark und schnell sich die Luft- und Raumfahrtbranche von dem Corona-Schock erholt hat. Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter sehen die norddeutsche Luft- und Raumfahrtindustrie jedoch nicht ausreichend auf den Neustart nach der Corona-Krise vorbereitet.
Aufträge und Beschäftigungen nehmen zu
Nach einem Rückgang der Beschäftigung seit 2019 um mehr als zehn Prozent rechnen sie in der Mehrzahl der Unternehmen mit einem ein Plus bei Aufträgen und Beschäftigung, für 2023 sogar mit einer durchschnittlichen Auslastung von mehr als 98 Prozent, hieß es in einer am Donnerstag in Hamburg vorgestellten Befragung von Betriebsräten im Auftrag der IG Metall. In den kommenden Monaten wolle Airbus allein in Hamburg etwa 1.000 neue Arbeitsplätze besetzen.
Zwei von drei Unternehmen suchen Fachkräfte
Doch inzwischen fehlen immer häufiger geeignete Bewerberinnen und Bewerber, so ein Ergebnis der Befragung. Zwei von drei Unternehmen melden demnach Probleme bei der Stellenbesetzung. Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste, sagte, in der Krise wäre statt noch stärker auf arbeitsmarktpolitische Instrumente wie Kurzarbeit mit Qualifizierung oder Zeitkonten zu setzen, viel zu viel und viel zu schnell Personal abgebaut worden.
Im Herbst stehen für die Branche zudem Tarifverhandlungen an. Die Gewerkschaft will dabei einen Ausgleich für die hohe Inflation.