Lilia aus der Ukraine: Wie der Schulstart in Hamburg läuft
Tausende von ukrainischen Geflüchteten sind bislang nach Hamburg gekommen, darunter auch viele schulpflichtige Kinder und Jugendliche. Diese besuchen nun nach und nach die Schulen in Hamburg. Eine von ihnen ist die neunjährige Lilia.
Lilia, genannt "Lilli" ist mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester aus Donezk nach Hamburg geflohen. Seit anderthalb Wochen besucht die Neunjährige die Klasse 4a der Grundschule Sterntalerstraße in Billstedt. Am Mittwoch hielt sie ihr erstes Referat im Englisch-Unterricht.
"Es hat mir alles sehr gefallen"
Wie lief der Start? "Es hat mir alles sehr gefallen", meint Lilia. "Aber meine kleine Schwester in der Zweiten Klasse ist noch besser aufgenommen worden und hat sogar Geschenke bekommen."
Lehrerin Marina Chernomor spricht Russisch und hilft beim Übersetzen. "Lilia ist so offen und die Kinder unterstützen sie ganz doll in der Klasse. Sie kann schon ein bisschen Englisch. Das war sehr hilfreich."
"Sie fühlt sich schon wohl, das merkt man"
Die ganze Klasse hilft Lilli im Unterricht. "Wir wechseln uns ab, damit wir sie unterstützen und kennenlernen können", meint eine Mitschülerin. Eine andere sagt: "Es ist gut, dass Lilli auch langsam versteht, was wir sagen. Es macht Spaß, mit ihr zu spielen." Eine weitere hat bemerkt, dass Lilli sich schon wohlfühlt. "Das merkt man."
Klassenlehrerin Heike Rigamer findet es wichtig, dass Schüler und Schülerinnen aus der Ukraine "einen ganz normalen Tagesablauf haben. Wie in ihrer Heimat auch." Und dass sie sich aufgehoben und angenommen fühlen. "Für sie muss einfach der kindliche Alltag weitergehen."
Mutter floh mit Töchtern über Polen nach Hamburg
Mutter Alla war über Polen mit ihren zwei Töchtern nach Hamburg gekommen. Die Anmeldung an der Schule war für sie unkompliziert. "Wir wohnen in der Nähe und wir sind einfach hierher gegangen und wurden willkommen geheißen", sagt sie dem Hamburg Journal auf Ukrainisch. "Es war alles kein Problem."
Ingesamt vier ukranische Kinder hat die Grundschule bislang in die regulären Klassen aufgenommen. Im Büro von Schulleiterin Svenja Otto sind bereits gespendete Schulsachen angekommen. "Wir wollen ihn ja schnell ein zweites Zuhause bieten." Für den Fall, dass die Schüler und Schülerinnen nicht bald wieder in ihre Heimat zurück könnten, sei es wichtig, dass man sie schnell hier einbinde.
530 Kinder aus Ukraine an Hamburger Schulen
In Hamburgs Schulen werden aktuell 530 ukrainische Kinder und Jugendliche unterrichtet. Ursprünglich hatte die Schulbehörde noch wesentlich mehr Schülerinnen und Schüler erwartet. In der Grundschule Sterntalerstraße ist man jedenfalls auf weitere Kinder vorbereitet.
