Lieferservice für Drogen: Zwei Prozesse in Hamburg gestartet
Ein Lieferservice für illegale Drogen: Das ist bei Hamburger Dealern inzwischen offenbar ein gängiges Modell. Am Mittwoch haben vor dem Hamburger Landgericht gleich zwei Prozesse begonnen, in denen insgesamt fünf Männer wegen der Beteiligung an sogenannten Drogentaxis angeklagt sind.
Die Lieferdienste sind organisiert wie kleine Firmen. Das ist in dem ersten der beiden Prozesse deutlich geworden, der am Mittag begonnen hat. Die Kuriere haben das Kokain laut Anklage in zwei Schichten ausgefahren, die erste Schicht ab 12 Uhr, die zweite ab 16 Uhr. Drei Fahrer sollen pro Tag auf Hamburgs Straßen unterwegs gewesen sein.
Bestellen per Kurznachricht
Der Hauptangeklagte hat laut dem Staatsanwalt eine Art Drogentaxi-Zentrale betrieben, bei der die Kundinnen und Kunden per SMS oder Whatsapp Kokain bestellen konnten. Der 26-Jährige soll den Fahrern die Drogen vor ihrer Schicht mitgegeben haben. Die fuhren in Smarts los und brachten das Kokain laut Anklage zu der Kundschaft. Das Drogengeld lieferten sie nach Schichtende dann beim Hauptangeklagten ab, so der Staatsanwalt.
Die mutmaßliche Drogenbande ist aufgeflogen, weil die Polizei eine Kokain-Übergabe beobachteten. Auf den Angeklagten in dem zweiten Drogentaxi-Prozess sind die Ermittlerinnen und Ermittler gestoßen, als sie die Handys mutmaßlicher Dealer abhörten.
