Lieferprobleme könnten Corona-Impfungen in Hamburg verzögern
Die Hamburger Sozialbehörde stoppt vorübergehend die Freigabe von weiteren Terminen für das Impfzentrum in den Messehallen. Grund ist, dass es zu kurzfristigen Lieferproblemen mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer kommen kann.
Die Nachricht kam überraschend und sorgte für Verwirrung: Der Pharmakonzern Pfizer will sein Werk in Belgien umbauen, um dort mehr Corona-Impfstoff produzieren zu können. Dafür muss dieses aber den Angaben zufolge seine Produktion vorübergehend drosseln. Betroffen davon sind praktisch alle Länder weltweit. Die EU-Kommission hat sich sofort eingeschaltet - ihre Präsidentin Ursula von der Leyen sagte, dass Pfizer ihr die für dieses Quartal versprochenen Liefermengen in der EU garantiert habe.
Zweite Impfung garantiert
Die Hamburger Sozialbehörde will trotzdem auf Nummer sicher gehen. Sie hatte eigentlich geplant, die Termin-Vergabe für das Impfzentrum in den Messehallen auszuweiten, doch dieser Plan wurde erst einmal gestoppt. Wer aber bereits eine Impfung bekommen hat, bekomme auf jeden Fall auch die Zweite - dafür sei weiterhin gesorgt, sagte ein Behördensprecher.
Zuvor hatte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) bereits angedeutet, dass es bis März oder gar bis Ostern dauern könnte, bis die Berechtigten der ersten Priorität - Pflegeheimbewohner, über 80-Jährige sowie Klinik- und Pflegepersonal - vollständig geimpft sind. Bund und Länder hatten beschlossen, dieser Gruppe, zu der in Hamburg fast 190.000 Menschen gehören, bis Mitte Februar ein Impfangebot zu machen.
Erreichbarkeit der Hotline soll verbessert werden
Nach einem Aufruf an die Älteren waren am Donnerstag 20.000 Impftermine vergeben worden. Die Stadt werde öffentlich informieren, sobald aufgrund verlässlicher Lieferzusagen erneut Terminbuchungen vorgenommen werden könnten, teilte die Sozialbehörde mit. Zudem habe der Betreiber der telefonischen Hotline 116 117 zugesagt, die Erreichbarkeit und Servicequalität zu verbessern. Am Donnerstag waren viele Hamburger Seniorinnen und Senioren enttäuscht, weil sie keine Termine verabreden konnten.
