Der LNG-Frachter Arctic Voyager an einem LNG-Terminal in Rotterdam. © picture alliance/dpa/ANP Foto: Lex Van Lieshout

LNG-Terminal in Hamburg: Auch Tschentscher für genaue Prüfung

Stand: 15.09.2022 18:55 Uhr

Im Streit um das Flüssiggas-Importterminal im Hafen stärkt Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) den Rücken. Bei einem Treffen in der Handelskammer kündigte er zudem eine schnelle Entscheidung an.

Der Hamburger Senat ist in der Pflicht zu prüfen, wie die Stadt einen Beitrag leisten kann, um die enormen Folgen der gestiegenen Energiepreise abzumildern, sagte Tschentscher. Die Initiative, Hamburg als möglichen Standort für ein Flüssiggas-Importterminal zu untersuchen, sei vom Bund ausgegangen. Eine Entscheidung könne man nicht aus dem Bauch treffen.

Dietrich Lehmann, NDR 90,3 Wirtschaftsredakteur, berichtet über die aktuelle Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung im Hamburger Hafen. © NDR Foto: Anna Rüter
AUDIO: LNG-Terminal: Tschentscher will schnell entscheiden (1 Min)

Vereinbarkeit mit Schifffahrt bereitet Probleme

Tschentscher meint auch, bereits früh sei klar gewesen, dass es viele Probleme gibt - die sich aber lösen lassen. Bis auf das Thema Nautik. Genauer gesagt, wie sich der Flüssiggasumschlag in Moorburg mit dem übrigen Verkehr und dem Umschlag im Hamburger Hafen verträgt. Dazu soll in einigen Wochen ein Gutachten fertig sein, so der Bürgermeister. Dann werde entschieden.

Hilferuf aus Hamburg an den Bund

Zuletzt hatte sich Umweltsenator Kerstan mit einem Hilferuf an den Bund gewandt. Unter anderem forderte er finanzielle Hilfe in Millionenhöhe für Planung und Betrieb des Importterminals. Von der Opposition kam bereits viel Kritik, für die CDU beispielsweise hat der Senat in Sachen Flüssiggas viel falsch gemacht. FDP-Landeschef Michael Kruse meinte, Hamburgs Chancen, in der Energiewelt von morgen eine führende Rolle zu spielen, habe der Senat stark geschmälert. Kerstan selbst will das Gutachten abwarten.

Weitere Informationen
Ein Schiff, das Flüssiggas (LNG) geladen hat, liegt an einem Terminal. © picture alliance / AA Foto: Burak Milli

Opposition sieht LNG-Terminal in Moorburg vor dem Aus

Der mögliche Bau eines Flüssiggasterminals im Hamburger Hafen bringt viele Probleme mit sich. Umweltsenator Kerstan will aber weiter planen. (13.09.2022) mehr

Der LNG-Frachter Arctic Voyager an einem LNG-Terminal in Rotterdam. © picture alliance/dpa/ANP Foto: Lex Van Lieshout

LNG-Terminal in Moorburg? Hamburg bittet Habeck um Hilfe

Umweltsenator Kerstan sieht mehrere große Probleme für den Bau einer Flüssiggasanlage. In einem Brief bittet er den Bund um Hilfe. (12.09.2022) mehr

Blauer Himmel über dem Rathaus in Hamburg. © picture alliance / imageBROKER Foto: Stefan Ziese

Senat diskutiert weiter über LNG-Terminal im Hamburger Hafen

Die Bundesregierung hat vorerst andere Standorte für die Flüssiggas-Terminals bestimmt, jedoch werden in Hamburg weiter Möglichkeiten geprüft. (03.08.2022) mehr

"LNG Powered" steht auf dem Rumpf eines beladenen Containerschiffs © picture alliance Foto: Christian Charisius

LNG: Fakten zu Flüssigerdgas und Projekten in Norddeutschland

LNG soll Deutschlands Energieversorgung sichern. Im Norden entstanden dafür mehrere Terminals, weitere sind geplant. Welche Vor- und Nachteile gibt es? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.09.2022 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Das Containerschiff "Ane Maersk" wird in den Hamburger Hafen geschleppt. © Axel Heimken/dpa

Methanol-betriebener Frachter "Ane Maersk" erstmals in Hamburg

Das Containerschiff kann rund 16.000 Boxen transportieren und soll deutlich weniger CO2 ausstoßen als herkömmliche Frachter. mehr