Kommentar: Corona ist ein Stresstest für alle
Hamburg ist mal wieder Vorreiter bei den Corona-Regeln - schon ab Montag gilt 2G-Plus in der Stadt, ab Mitte Januar sollen diese Regeln dann größtenteils auch bundesweit gelten. Das haben die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am Freitag beschlossen. Doch damit riskieren sie den Ärger mit vielen, die bisher den Kurs der Politik mitgetragen haben. Ein Kommentar von Jörn Straehler-Pohl.
Corona ist ein Stresstest für uns alle. Vor ein paar Monaten reichte es noch aus, doppelt geimpft zu sein. Damit ist durch die Beschlüsse der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten jetzt endgültig Schluss. Der neue Standard ist nicht nur in Hamburg, sondern in ganz Deutschland die dreifache Impfung, weil sich die Omikron-Variante anders wohl nicht eindämmen lässt. Das ist die Realität in dieser Pandemie.
Lieferengpässe beim Impfstoff
In diese Realität passen aber nicht die neuerlichen Lieferengpässe beim Impfstoff, die das Boostern und auch die Kinder-Impfungen ausbremsen. Diese Engpässe bedeuten für viele Menschen jetzt unnötige Scherereien. Weil sie noch keine Auffrischungsimpfung bekommen haben, brauchen sie wieder einen negativen Schnelltest, um abends auszugehen oder Sport treiben zu können.
Bereitschaft für neue Einschränkungen sinkt
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und seine Amtskolleginnen und -kollegen müssen deshalb aufpassen, es sich mit diesen Menschen nicht zu verscherzen. Denn mit 2G-Plus werden Regeln verschärft, ohne dass viele vorher ein Booster-Impfangebot bekommen haben. Die Impfbereitschaft in Deutschland ist hoch. Das darf die Politik nicht aufs Spiel setzen. Denn die Bereitschaft für neue Einschränkungen sinkt. Wir alle sind Corona-müde.
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