Koalitionsvertrag: So reagiert die Wirtschaft

Verhalten bis skeptisch ist die Reaktion bei Wirtschaftsverbänden und im Hafen auf den Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen. Der Unternehmensverband Nord freut sich allerdings darüber, dass Wirtschaftssenator Michael Westhagemann erneut nominiert ist.
Sorge um Energiekosten
Für Hamburg wäre mehr drin gewesen, sagt Matthias Boxberger, Chef des Industrieverbands. Gerade mit Blick auf die Corona-Krise vermisst er konkrete Ideen, wie der Wirtschaftsstandort gestärkt werden soll. Der Arbeitgeberverband Nordmetall befürchtet, dass die Energiekosten in Hamburg steigen, wenn das Kraftwerk Moorburg umweltfreundlich umgebaut wird. SPD und Grüne wollen dort unter anderem einen Energiespeicher bauen.
Schlick bleibt weiter ein Problem
Der Präsident des Unternehmensverbands Nord, Uli Wachholtz, vermisst einen kraftvollen Anschub für den Flughafen und den Hafen. Und Gunther Bonz vom Unternehmensverband Hafen Hamburg kritisiert, dass die Stadt seiner Meinung nach zu wenig tut, um das Schlickproblem langfristig zu lösen. Dass der rot-grüne Senat auf die Schlickdeponie in Moorburg verzichten will, sei nicht nachvollziehbar.
Kritik auch von Umweltverbänden
Die Wirtschaftsverbände und die Handelskammer begrüßen aber, dass an der A26-Ost und an der Köhlbrandquerung festgehalten wird. Genau das wiederum sorgt für Kritik bei den Umweltverbänden Nabu und BUND. Nabu-Chef Alexander Porschke meint zudem, es sei geradezu eine Zumutung für den Naturschutz, dass Daimler für seine Werkserweiterung in Heimfeld mehrere Hektar Moor vernichten darf.
