Kinder heimlich fotografiert: Haftstrafe für Erpresser
Das Amtsgericht Hamburg-Mitte hat am Donnerstag einen Erpresser zu drei Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Der 36-Jährige hatte vor fast sechs Jahren von einer bekannten Hamburger Verlegerfamilie Geld verlangt und gedroht, die beiden Kinder zu töten.
Dem Erpresser war es gelungen, heimlich ins Kinderzimmer der Harvestehuder Villa zu gelangen. Sein Erpresserschreiben hatte er unter eine Bettdecke gelegt. Daneben ein Foto: es zeigte die beiden Kinder, die friedlich schliefen - während auf sie eine Pistole gerichtet war. Der Erpresser, nach Überzeugung des Gerichts der Angeklagte, verlangte 300.000 Euro. Angeblich, um damit eine Operation seines eigenen Sohnes zu bezahlen.
Erpresser ein Bekannter der Familie
Die Verlegerfamilie aber informierte die Polizei. Die kam darauf, dass der Angeklagte der Täter ist, weil der ein Bekannter der Familie ist und damals gerade zu Besuch war. Er wohnte in einer Einliegerwohnung der Villa.
Kein Geständnis
Die Richterin hatte ihm ein Geständnis nahegelegt, dann wäre noch eine Bewährungsstrafe drin gewesen, sagte sie. Der 36-Jährige schwieg aber zu den Vorwürfen. Jetzt muss er in Haft. Die Richterin begründete die Gefängnisstrafe auch damit, dass die Familie immer noch unter den Folgen leide. Die Kinder werden nach wie vor bewacht.