In Hamburg werden kaum noch Sozialwohnungen gebaut
In Hamburg will kaum noch jemand Sozialwohnungen bauen. Im ersten Halbjahr 2022 wurden gerade einmal 19 geförderte Wohnungen genehmigt. Das räumte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) im Stadtentwicklungsausschuss der Bürgerschaft ein.
3.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr: So lautet das Ziel des Senats. Nur 0,63 Prozent davon hat die Stadt zur Jahreshälfte im Sack. Zwar wächst die Zahl der Anträge zum Jahresende immer steil an. Aber so schlecht sah es noch nie aus. Herausgefunden hat das die Bauexpertin der Linken, Heike Sudmann. Sie sagte: "Der Einbruch der Genehmigungen für Sozialwohnungen ist dramatisch." 19 neue Wohnungen, während rund 400.000 Hamburger Haushalte Anspruch darauf haben - und es insgesamt nur 80.000 gibt.
Stapelfeldt nennt Gründe für Zurückhaltung
Stadtentwicklungssenatorin Stapelfeldt wundert die Zahl nicht. Gründe seien extreme Baukosten, verdreifachte Zinsen und das Hin und Her bei der Energie-Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums. Für normale Wohnungen sieht es ihr zufolge viel besser aus. 5.600 seien zurzeit genehmigt, das Ziel von 10.000 für dieses Jahr ist laut Senatorin zu schaffen.
Ihr Behördenetat steigt im kommenden Jahr gleich um neun Prozent. Auch durch mehr Fördergelder für Sozialwohnungen - wenn die denn jemand bauen will.
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