Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch und blättert in einem Ordner. © picture alliance / dpa Themendienst Foto: Christin Klose

Immer öfter Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst

Stand: 27.06.2022 06:49 Uhr

Drohungen, tätliche Angriffe, Spuckattacken - für viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Hamburg ist das Alltag. Das zeigt eine neue Studie des Bundesinnenministeriums.

Demnach wird jeder vierte Mitarbeiter oder jede vierte Mitarbeiterin im öffentlichen Dienst im Job angegriffen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Hamburg fordert den Senat zum Handeln auf. Von Gewalt am Arbeitsplatz betroffene Angestellte müssen stärker unterstützt werden, meint die Hamburger DGB-Vorsitzende Tanja Chawla. Egal ob im Jobcenter, im Ordnungsamt oder bei der Feuerwehr. Dafür sollten Führungskräfte sensibilisiert und Fortbildungen für Angestellte verbindlich angeboten werden.

Strafanzeige sollte durch Dienststelle erfolgen

Chawla schlägt vor, dass grundsätzlich eine Strafanzeige durch die Dienststelle erfolgen sollte, sofern die betroffene Person einverstanden ist. Und sie geht noch weiter und fordert, das dafür Sonderdezernate bei den Staatsanwaltschaften eingerichtet werden sollten.

Hohe Dunkelziffer bei Übergriffen

Die Studie des Bundesinnenministeriums zeigte auch, dass nur rund 30 Prozent der Befragten gewalttätige Übergriffe melden. Vor dem Hintergrund der hohen Dunkelziffer sind auch die Hamburger Zahlen neu zu interpretieren, sagt die Hamburger DGB-Vorsitzende. Laut DGB hatte das Hamburger Personalamt im vergangenen Jahr mehr als 1.800 Übergriffe gemeldet, das sind rund 70 mehr als 2020. Nicht enthalten sind hier die Zahlen für Übergriffe gegen Polizeibeamtinnen und -beamte.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 27.06.2022 | 08:00 Uhr

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