Hunderte kommen zur Solidaritäts-Demo für Afghanistan
In der Hamburger Innenstadt haben am Sonnabend Hunderte für Afghanistan demonstriert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten unter anderem, dass die Bundeswehr weiter Menschen aus dem Land ausfliegt.
"Niemand darf in Afghanistan zurückgelassen werden" hieß es im Aufruf zu der Solidaritäts-Kundgebung. Dazu eingeladen hatten Afghaninnen und Afghanen aus Hamburg und Organisationen wie die Seebrücke Hamburg, nachdem die Bundeswehr am Donnerstag ihre Luftbrücke aus der afghanischen Hauptstadt Kabul beendet hatte.
Hunderte Menschen ziehen durch die City
Mehrere hundert Menschen zogen vom Steindamm in Hamburg-St. Georg in die Hamburger Innenstadt und weiter zu den Landungsbrücken. In St. Georg zählte die Polizei etwa 400 Menschen, die Veranstaltenden sprachen von 500. Am Jungfernstieg und auf dem Johannes-Brahms-Platz zählte die Polizei etwa 750 Demonstrierende.
Forderung nach erneuter Luftbrücke
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten von der Bundesregierung vor allem erneut eine Luftbrücke einzurichten, um allen bedrohten Menschen aus Afghanistan sichere Fluchtwege anzubieten und die Grenzen für Geflüchtete aus dem Land zu öffnen. Auch für ein Bleiberecht zugunsten bedrohter Menschen in Afghanistan setzten sie sich ein.
Demonstrationen auch in anderen Städten
An den Landungsbrücken war für 17 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant. Insgesamt waren 1.500 Teilnehmende zu der Demonstration zugelassen, bei dem Regenwetter kamen jedoch weniger Menschen. Zeitgleich fanden ähnliche Demonstrationen in anderen deutschen Städten und weltweit statt.
200 Menschen in Hamburg untergebracht
Der letzte Evakuierungsflug der Bundeswehr hatte Kabul am Donnerstag kurz nach einem verheerenden Anschlag am Flughafen verlassen. Die Bundeswehr hatte mehr als 4.600 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Knapp 200 von Ihnen sind derzeit in Hamburg untergebracht. Wie viele Menschen in Hamburg bleiben, steht laut Innenbehörde noch nicht fest. Die Menschen sollen gleichmäßig in alle Bundesländer verteilt werden.
