Hohe Inflation: Deutsche Bundesbank will gegensteuern
Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni leicht gestiegen. Sie beträgt jetzt 6,4 Prozent. Deshalb will die Deutsche Bundesbank die Teuerung mit aller Kraft senken. Das betonte sie am Donnerstag in Hamburg bei ihrem Jahresempfang für den Norden.
Mit 6 Prozent Inflation rechnet die Deutsche Bundesbank im Durchschnitt für dieses Jahr, für kommendes Jahr mit 3,1 Prozent. Das ist noch weit entfernt von den angestrebten zwei Prozent. Um gegenzusteuern erwarte man bald eine weitere Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB), sagte Sabine Mauderer aus dem Vorstand der Deutsche Bundesbank in Hamburg im Hotel Grand Elysée an der Moorweide. "Breite Bevölkerungsschichten leiden unter der Inflation. Menschen mit geringem Einkommen geraten schon bei den täglichen Einkäufen und den monatlichen Rechnungen unter Druck. Für Menschen mit mittlerem Einkommen wird es zudem schwieriger, eine eigene Immobilie zu finanzieren." Immobilien würden schon billiger. Nach ihren Worten bedeuten hohe Zinsen für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen eine Herausforderung, dennoch müsse man den Weg der geldpolitischen Straffung weiter fortsetzen.
Start-ups: Hamburg als Hoffnungsträger
Mauderer ergänzte, Deutschland stehe vor historischen Herausforderungen, habe aber gute Zukunftschancen - auch durch Digitalisierung und Klimaschutz. Dafür brauche man Unternehmensgründer - sogenannte Start-ups - sagte die Bundesbänkerin: "Hamburg ist hier ein Hoffnungsträger. Denn in Hamburg siedeln sich sehr viele Start-ups an." Die jungen Unternehmen bekämen zurzeit weniger Wagniskapital. Mauderer wünscht sich deshalb mehr Risikobereitschaft.